"Epic": Interview mit den Synchronsprechern Oliver Kalkofe und Oliver Welke

von Volker Robrahn / 16. Mai 2013

epic p Sie haben es wieder getan: Nach der gemeinsamen Zeit bei der Radio-Comedy "Frühstyxradio" und den Kinofilmen über den "Wixxer" hielt man es für ein gute Idee die Herren Kalkofe & Welke erneut gemeinsam zu engagieren um für den Animationsspaß "Epic - Verborgenes Königreich" die zumindest nicht völlig unbedeutenden Rollen der beiden hilfreichen Nackstschnecken zu sprechen. Wie es dazu kam und warum das nicht der letzte Schritt sein kannten erzählten die Beiden Filmszene im Interview.

 

Filmszene: Die Herren Welke und Kalkofe waren ja schon öfter „Partners in Crime“. Wie darf man sich das vorstellen, kommt da tatsächlich irgendwann ein Anruf und die Frage, ob Sie sich nicht vorstellen könnten eine Schnecke zu spielen?

Oliver Kalkofe:  So ungefähr. Wir bekamen die ersten Bilder aus dem Film zu sehen und die Anfrage, ob wir da mitmachen möchten. Natürlich dachten wir dabei an die offensichtlichen Rollen für uns, also ich als der jugendliche Held und Herr Welke als das zauberhafte Mädchen, was zweifelsohne ganz wunderbar funktioniert hätte. Doch dann kam man uns mit den Schnecken und das war natürlich erst mal….

Oliver Welke: …ein Schock war das, ganz klar. Dafür die klassische Schauspiel-Ausbildung denkt man sich dann zunächst.

Oliver Kalkofe: Aber wir haben das dann als Herausforderung angesehen. Mal etwas machen worauf eigentlich keiner vorher kommen und was uns keiner zutrauen würde. Also haben ich „Method Acting“ betrieben, ein paar Kilo zugenommen, habe nackt synchronisiert und mich mit Öl eingerieben um in die Rolle einzugleiten.epic i 4

Filmszene: Ich hoffe, sie finden auch wieder heraus.

Oliver Welke: Doch, doch - mit der Schleimerei irgendwann aufzuhören wird sicher möglich sein.  Aber Im Ernst, unsere Charaktere sind hier natürlich ganz klassische, lustige Nebenfiguren. Aber eben auch grundsympathisch und liebenswert in ihrem Bemühen etwas ganz Anderes darzustellen als sie eigentlich sind. Da schaut man sich die Originalvorlage an, überlegt ob einem das gefallen könnte und sagt dann gegebenenfalls zu – wie in diesem Falle. 

Filmszene: Haben Sie denn die Möglichkeit, sich dabei auch noch mit eigenen Ideen einzubringen?

Oliver Welke: Man kann sicher bis zu einem gewissen Grad eine eigene Note mit einbringen, aber ansonsten gibt es keinen Anlass da nun allzu viel verändern zu wollen. Das hat man in den siebziger Jahren gemacht, wo die legendären deutschen Spaß-Synchros von Rainer Brandt und Co. dann oft aus mäßigen Filmen richtig witzige gemacht haben. Aber heutzutage hat man schon den Anspruch möglichst nah am Original zu bleiben. Ganz besonders wenn die Vorlage bereits sehr gut ist und das war bei „Epic“ ja der Fall.

Oliver Kalkofe: „Nah am Original bleiben“ ist gerade bei Animationsfilmen schon wichtig. Und da wird von den amerikanischen Kollegen auch drauf geachtet und unsere Arbeit dann begutachtet.  Grundsätzlich ist aber das Niveau in Sachen Synchronisation in Deutschland schon sehr hoch. Und dort wo man dann eventuell auf hohem Niveau scheitert, wie etwa bei den „Sopranos“ oder der „Big Bang Theory“, da ist es halt auch kaum möglich  die sprachlichen Eigenheiten, das Tempo oder den Wortwitz überhaupt angemessen zu übertragen.

epic i 5Filmszene: Gerade bei Oliver Welke muss man sich ja fast wundern, dass für diese Arbeit aktuell zwischen Champions-League und „Heute Show“ überhaupt noch Zeit bleibt.

Oliver Welke: Das sind gerade dann genau die Sachen die man sich rauspickt, um zwischendurch mal in eine ganz andere Welt einzutauchen.

Oliver Kalkofe: Also ich freue mich immer über solche Angebote, denn es ist erstens dann mal wieder etwas ganz Anderes und außerdem eben auch etwas was wir nicht jeden Tag machen- Also durchaus spannend und keinesfalls Alltag.

Filmszene: Auch von Oliver Kalkofe gibt es ja wieder die „Mattscheibe reloaded bzw. „rekalked“. Damit geht es munter weiter?

Oliver Welke: Die DVD-Box erscheint übrigens nur in der Original-Version und wird nicht etwa von mir synchronisiert.

Oliver Kalkofe: Damit geht es weiter und ich rufe bei dieser Gelegenheit auch gerne dazu auf, mir unter www.kalkwatch.de alle Peinlichkeiten und Entgleisungen die im deutschen Fernsehen zu sehen sind weiterhin mitzuteilen.

Oliver Welke: Ist es denn wirklich nötig, sowas dann auch noch weiter zu verbreiten?

Oliver Kalkofe: Wenn Du ein Verbrechen beobachtest, dann meldest Du das doch auch der Polizei – so einfach ist das.

epic i 8Filmszene: Gar nicht peinlich sondern im Gegenteil mit viel Lob bedacht wurde zuletzt Oliver Welkes Moderation der Champions League. Macht es eigentlich lockerer vor 10 Millionen Zuschauern zu moderieren, wenn man weiß, dass das nicht das einzige Standbein ist?

Oliver Welke: Ich  moderiere ja schon seit 1996 praktisch ununterbrochen Fußball, aber trotzdem wundern sich doch manchmal einige Leute, warum denn der Comedy-Mann jetzt auch noch Sport machen muss – oder umgekehrt. Was vielleicht daran liegt, dass ich das recht deutlich trenne und z.B. nicht versuche beim Fußball jetzt besonders witzig zu sein. Und ich glaube man merkt, dass sich auch Oliver Kahn recht wohl fühlt in der Konstellation und wir da eine gute Tonalität gefunden haben. Der hat übrigens durchaus eine selbstironische Ader, die man ihm vielleicht gar nicht so zutraut. Wir freuen uns jetzt natürlich sehr auf das Finale in Wembley – mit dann vermutlich mehr als 15 Millionen Zuschauern.


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