Festival-Tagebuch: Das 36. Filmfest München 2018

von Maximilian Schröter / 2. Juli 2018

Emma Thompson live auf der Bühne und ein Film über Whitney Houston

Filmfest München 2018 - Plakat

Weder die gleichzeitig stattfindende Fußball-WM noch das wie gewohnt zum Festival-Start besonders schöne Wetter scheinen dem Erfolg und der Anziehungskraft des Filmfest Münchens etwas anhaben zu können. Zumal sich das alles ja auch bestens verbinden lässt – schließlich gibt es kaum etwas Entspannenderes als zwischen zwei Kinobesuchen in einem Straßencafé zu sitzen, dort die Sonne zu genießen und nebenbei eines der WM-Spiele zu verfolgen. Und so bleibt also erst einmal alles beim Alten bei dieser 36. Ausgabe des zweitgrößten deutschen Filmfestivals. In Zukunft soll sich zwar so einiges ändern – das Festival soll größer werden, noch mehr Begegnungen zwischen Besuchern, Filmemachern und Branchenvertretern ermöglichen und aktuelle Entwicklungen wie Virtual Reality stärker berücksichtigen. Dazu hat der Freistaat Bayern dem Filmfest gerade erst eine kräftige Finanzspritze zugesagt.

Doch in diesem Jahr halten sich diese Veränderungen noch in Grenzen. Eröffnet wurde das Festival am Donnerstagabend mit der Vorführung von „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ von Joachim A. Lang. Über diesen wurde schon am nächsten Tag allerdings kaum noch geredet, denn am Freitag drehte sich alles nur um den größten Stargast dieser Festivalausgabe, die zweifache Oscar-Preisträgerin Emma Thompson. Als diese nachmittags im Festivalzentrum ankam, warteten bereits zahlreiche Fans und Filmliebhaber darauf, die aus „Sinn und Sinnlichkeit“, „Wiedersehen in Howards End“ oder den „Harry Potter“-Filmen bekannte Darstellerin in einem Publikumsgespräch live zu erleben. Und sie wurden nicht enttäuscht, auch wenn das Gespräch nach einer guten halben Stunde schon wieder zu Ende war. Die Bandbreite der angesprochenen Themen war dafür umso größer; Thompson berichtete aus der Frühzeit ihrer Karriere, als sie als Autorin von Comedy-Sketchen erste Schreiberfahrungen sammelte. Ausgerechnet ein Penis-Witz in einem ihrer Comedy-Programme sei es damals gewesen, der ihr schließlich zum (Oscar-gekrönten) Job als Drehbuchautorin von „Sinn und Sinnlichkeit“ verhelfen sollte.

Aber auch ernste Themen kamen zur Sprache. So lobte die Schauspielerin mehrmals Angela Merkels Entscheidung, 2015 die Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen und äußerte sich differenziert zur #metoo-Debatte. Für Publikumsfragen blieb leider kaum noch Zeit, doch gegen Ende gab Emma Thompson den Anwesenden noch ein unerwartetes Bild mit auf den Weg: Als professionelle Schauspielerin mit jahrzehntelanger Erfahrung sei sie für die Regisseure, mit denen sie zusammenarbeite, so etwas wie ein gutes Auto, in das man sich nur hineinsetzen und es steuern müsse. Die Botschaft war klar: Wenn ein Regisseur weiß, was er oder sie will, dann setzt Thompson diese Wünsche um. Die Wünsche des Münchner Publikums dürfte sie aufgrund der knapp bemessenen Zeit zwar nicht alle erfüllt haben undEmma Thompson einige Fragen dürften offen geblieben sein. Dennoch schaffte es die Britin, das Publikum mit ihrer charmanten und schlagfertigen Art zu verzaubern. (Das komplette "Filmmakers Live"-Gespräch mit Emma Thompson kann hier angeschaut werden.)

Auch bei der Verleihung des CineMerit-Awards nahm Thompson das Publikum sofort für sich ein. Barfuß betrat sie die Bühne, die hochhackigen Schuhe in der Hand. Schließlich stimmte sie sogar in ein Lied mit ein, das die anwesenden bayerischen Musikanten extra für diesen Abend einstudiert hatten, „The Lambeth Walk“ aus dem Musical „Me and My Lady“, in dem Thompson vor vielen Jahren selbst auf der Bühne zu sehen gewesen war. Das Publikum war sofort mitgerissen, kam jedoch bei der anschließenden Vorführung von Thompsons neuem Film „Kindeswohl“ schnell wieder zur Ruhe.

In der Verfilmung eines Romans von Ian McEwan („Abbitte“) spielt Thompson eine Londoner Richterin, die über einen äußerst brisanten Fall zu entscheiden hat: Der noch nicht ganz 18-jährige Adam Henry leidet an Leukämie, von der er unter anderem durch Bluttransfusionen wahrscheinlich wieder geheilt werden könnte. Doch seine Eltern sind streng gläubige Zeugen Jehovas und haben auch ihren Sohn in dieser Glaubensrichtung großgezogen. Eine Bluttransfusion wollen sie auf keinen Fall zulassen und so liegt es an Fiona Maye (Thompson), über die Zukunft des Teenagers zu entscheiden. Dass gleichzeitig ihre Ehe in die Brüche zu gehen scheint, macht ihren Alltag nicht leichter.

Der Film von RichaEmma Thompsonrd Eyre („Tagebuch eines Skandals“) hält sich nah an die Romanvorlage (das Drehbuch wurde ebenfalls von Ian McEwan verfasst). Doch wie auch schon in früheren Verfilmungen der Bücher McEwans gelingt es dem Film nicht, so tief in das Innenleben der Charaktere einzutauchen wie dies die Romanvorlage schafft. Die stets meisterhafte Darstellung der psychischen Verfassung und der Gedankenwelt der Figuren in McEwans Büchern lässt sich nur schwer in Bilder umsetzen. Aufgefangen wird dieses Manko allerdings ein Stück weit durch die wie zu erwarten starke Schauspielleistung von Emma Thompson. Fionn Whitehead als krebskranker Teenager kann da nicht ganz mithalten und überzeugt in den emotional zum Teil sehr komplexen Szenen nicht immer. Dennoch stellt der Film einige wichtige Fragen und entlässt den Zuschauer nachdenklich aus dem Kinosaal.

Wenn man allerdings nach dem Filmende gleich zur U-Bahn sprinten und in ein anderes Kino fahren muss, wo schon die nächste Filmvorführung ansteht, bleibt fürs Nachdenken eher weniger Zeit. Das für die Vorführung der Whitney Houston-Dokumentation „Whitney“ versammelte Publikum wurde dort erst einmal zum Singen aufgefordert: wer sich traute, ein paar Zeilen eines Houston-Songs anzusingen, bekam ein paar Süßigkeiten geschenkt. Eine nette Geste, ebenso wie die vor manchen Vorstellungen veranstalteten Filmquizze durch das Filmfest-Team.

Im Gegensatz zum letztjährigen „Whitney: Can I Be Me“ wurde Kevin Macdonalds „Whitney“ von den Nachlassverwaltern der 2012 verstorbenen Popdiva abgesegnet und stellt damit quasi so etwas wie einen „offiziellen“ Whitney Houston-Film dar. Dennoch spart die Doku die dunklen Seiten von Houstons Lebensgeschichte keineswegs aus. Nach der Schilderung ihres kometenhaften Aufstiegs in den frühen 80er Jahren und des bis in die 90er anhaltenden Erfolges kommt die Dokumentation schnell auch auf den Preis zu sprechen, den Whitney Houston für ihren Erfolg zahlen musste: mit zunehmendem Erfolg versammelten sich immer mehr Personen um sie, die ein Stück vom Kuchen abhaben wollten und zum Teil finanziell von ihr abhängig waren. Für viele von ihnen war das Funktionieren der Popmaschinerie um Houston wichtiger als das private und gesundheitliche Wohlergehen der Sängerin. Statt sich um ihre Drogen- und Gesundheitsprobleme zu kümmern, wurde Houston von ihremWhitney Houston Umfeld dazu gedrängt, diese in Interviews zu leugnen und der Presse vorzuspielen, mit ihr sei alles in Ordnung. Glaubt man dem Film, ging das Ganze sogar so weit, dass die Sängerin schließlich den Aufenthalt in einer Entzugsklinik abbrechen musste, weil sie sich diesen schlicht nicht mehr leisten konnte. Stattdessen wurde sie dazu gedrängt, 2009 noch einmal auf Tour zu gehen, um ihre Finanzen aufzubessern. Fassungslos machen einen auch einige der Interviewsegmente im Film, wenn etwas Houstons früherer Ehemann Bobby Brown sich standhaft weigert, über ihren Drogenkonsum zu sprechen, weil dies angeblich nicht zu Whitneys Leben gehöre. Oder wenn L.A. Reid, der Chef von Houstons Plattenfirma, steif und fest behauptet, er habe zu Houstons Lebzeiten niemals etwas von ihrem Drogenkonsum mitbekommen.

Insgesamt bietet „Whitney“ ein umfassendes Bild des Lebensweges der Sängerin und geht auf die Beziehungen zu ihren engsten Vertrauten und Familienmitgliedern ein. Wer allerdings Geschichten aus dem Aufnahmestudio, Making of-Segmente und ähnliches Hintergrundmaterial zur Entstehung von Whitney Houstons Alben und Filmen erwartet, wird wie auch schon im Fall von „Whitney: Can I Be Me“ enttäuscht werden. Dafür enthält dieser neue Film aber eine grandiose Szene, in der Whitney Houston vor laufender Kamera über ihre Konkurrentinnen Janet Jackson und Paula Abdul herzieht.

Tiefgreifende gesellschaftliche Fragen in Dokumentationen und Spielfilmen

From Where We've FallenAm zweiten Tag des Filmfests gab es unter anderem „From Where We’ve Fallen“ zu sehen, den ersten Langfilm des chinesischen Regisseurs Feifei Wang. Der laut Filmfest-Programmheft „erotische, vertrackte, traurig-schöne“ Film ist allerdings vor allem eines: langweilig. Die extrem statische Kameraarbeit, die das Geschehen so gut wie immer in der Totalen bzw. Halbtotalen einfängt und auf Nahaufnahmen von Gesichtern verzichtet, macht es einem hier äußerst schwer, eine Verbindung zum Geschehen und den Figuren herzustellen. Zwar finden sich unter den eingefangenen Bildern einige durchaus sehr schön anzuschauende. Oftmals hat man jedoch das Gefühl, der Regisseur und sein Kameramann wollten einfach besonders „clevere“ Einstellungen kreieren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Schauspielleistungen hier nicht immer auf hohem Niveau liegen. Wenn sich Wang weniger auf die Bildkomposition und mehr auf die Führung seiner Darsteller konzentriert hätte, dann hätte aus dieser Geschichte um Eifersucht, Selbstmord und ein Sexvideo ein packender Film werden können. So aber enttäuscht das Ergebnis fast auf ganzer Linie.

Alles andere als enttäuschend ist dagegen „Of Fathers and Sons“, eine Dokumentation, bei der der Titel Programm ist. Hier wird nämlich der Alltag eines Familienvaters und seiner Kinder gezeigt. Die Söhne spielen draußen, machen Scherze mit den Verwandten, gehen zur Schule. Allerdings: Es handelt sich hier um eine radikal islamische Familie in Syrien. Wenn die Söhne vor dem Haus spielen, dann schon mal mit einer selbst gebauten Bombe. Frauen und Mädchen sieht man den ganzen Film über fast überhaupt nicht, denn sie werden im Alltag meist streng abgeschirmt. Und als die Jungen einen kleinen Vogel fangen und später erzählen, sie hätten ihm den Kopf abgeschnitten, sagt einer von ihnen zum Vater: „Genau wie du es damals bei dem Mann gemacht hast.“

Of Fathers and SonsDieser Vater heißt Abu Osama, und der Filmemacher Talal Derki hat ihn davon überzeugen können, sich über Monate hinweg von ihm filmen zu lassen. Dazu hat sich Derki selbst als IS-Sympathisant ausgegeben, eine Rolle, die er und sein Kameramann die ganze Zeit über aufrecht erhalten mussten. Das Endergebnis ist eine dokumentarische Meisterleistung. Ohne erhobenen Zeigefinger und weitgehend unkommentiert zeigt der Film den Alltag in einem Land, das vom Krieg verwüstet ist. Die Umgebung, in der die portraitierte Familie lebt, besteht nur aus karger Wüste und zerbombten Gebäuden. Doch die Menschen sind in gewisser Weise Menschen wie du und ich – spielende Kinder und ein Vater, der nur das Beste für sie will. Gleichzeitig ist dessen Weltsicht so unvereinbar mit unserer westlichen, dass man sich gelegentlich vor Abscheu von der Leinwand abwenden möchte. Voller Stolz schickt er seine älteren Söhne ins „Sharia-Camp“, wo sie zu Kämpfern und Attentätern ausgebildet werden. Denn der dritte Weltkrieg sei unausweichlich, erzählt der Vater dem Filmemacher an einer Stelle im Film. Und im Kopf des Zuschauers wirken diese Bilder und Worte noch lange nach. („Of Fathers and Sons“ wird am kommenden Samstagabend ein letztes Mal auf dem Filmfest München gezeigt.)

Um tiefgreifende gesellschaftliche und politische Fragen geht es auch in „First Reformed“. Regisseur und Drehbuchautor Paul Schrader (von ihm stammt u.a. das Drehbuch zu „Taxi Driver“) erzählt darin die Geschichte des desillusionierten Priesters Ernst Toller (Ethan Hawke) in einer US-Kleinstadt. Eines Tages wendet sich eine junge Frau (Amanda Seyfried) aus seiner Gemeinde mit der Bitte an ihn, mit ihrem Ehemann zu sprechen. Dieser ist ein radikaler Umweltaktivist, der unseren Planeten den Bach runter gehen sieht und absolut dagegen ist, ein Kind in die Welt zu setzen. Nun allerdings ist seine Frau schEthan Hawkewanger und bittet Toller, ihren Mann davon zu überzeugen, dass sie das Kind behalten soll.

„First Reformed“ ist ein kluger, sehr ruhiger, aber dennoch wahnsinnig dichter Film, der in jeder Hinsicht begeistert. Vom großartigen Drehbuch bis hin zu Ethan Hawkes Darstellung einer Figur, deren Hintergründe und Dämonen erst nach und nach zum Vorschein kommen, stimmt hier einfach alles. Schrader setzt dabei zum Teil auf lange Dialogszenen zwischen zwei Personen, die den Film immer wieder wie ein Theaterstück wirken lassen. Die Liste an Themen und Fragestellungen, die der Film direkt oder indirekt behandelt, ist lang: Darf man ein Kind in diese Welt setzen, wenn man überzeugt davon ist, dass diese sich immer mehr zum Schlechten wandelt? Ist es Gottes Plan, seine eigene Kreation wieder vom Menschen zerstören zu lassen? Wie weit darf man gehen, um für seine Überzeugungen einzutreten? Hinzu kommen etwa noch die Verstrickungen zwischen „Big Business“ und Politik. „First Reformed“ gelingt es, all dies und noch viel mehr in eine packende Handlung zu betten sowie mit vielschichtigen Figuren, intelligenten Dialogen und hervorragenden Schauspielleistungen zu punkten. (Auch dieser Film wird auf dem Filmfest noch ein letztes Mal am Samstagabend gezeigt.)

Themenschwerpunkt sexueller Missbrauch und Jennifer Fox' beeindruckender Film "The Tale"

Die Debatte um #MeToo, Feminismus und Geschlechtergleichheit im Filmgeschäft (und weit darüber hinaus) ist noch längst nicht beendet. Emma Thompson kam in ihrem Publikumsgespräch darauf zu sprechen, aber auch zahlreiche Filme im diesjährigen Programm des Filmfests behandeln auf die eine oder andere Weise Themen wie sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung. Der chinesische Film „Silent Mist“ erkundet in meditativen Bildern die patriarchalen Strukturen in einer Kleinstadt, in der mehrere junge Frauen vergewaltigt wurden. Henning Gronkowski begibt sich in seiner ersten Regiearbeit „Yung“ in die Subkultur der Berliner Jugendlichen, wo Drogenkonsum zum Alltag gehört und schließlich für eines der portraitierten Mädchen böse endet. Und mit „The Rape of Recy Taylor“ findet sich im Filmfest-Programm schließlich eine Dokumentation über einen realen Vergewaltigungsfall im Amerika der 1940er Jahre.

Jennifer FoxAm beeindruckendsten widmet sich dem Thema jedoch die Dokumentarfilmerin Jennifer Fox. In ihrem ersten fiktionalen Film „The Tale“ verarbeitet sie eigene Erlebnisse: sie wurde als 13-Jährige von einem erwachsenen Mann sexuell missbraucht, der zuvor zu ihr über viele Monate hinweg ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte. Erst Jahrzehnte später erkannte Fox, was ihr damals widerfahren war und begann schließlich 2008 damit, ein Drehbuch über diese Erfahrung zu schreiben – lange vor den #MeToo und „Time’s up“-Bewegungen also.

In „The Tale“ spielt Laura Dern die Dokumentarfilmerin Jennifer Fox (alle anderen Namen wurden aus rechtlichen Gründen geändert). Deren Mutter (Ellen Burstyn) findet eines Tages eine Geschichte, die Jennifer als Schülerin geschrieben hatte. Darin schildert sie die Beziehung zu ihrer Reitlehrerin Mrs. G (Elizabeth Debicki) und ihrem Lauftrainer Bill (Jason Ritter). Auf dem Pferdehof von Mrs. G verbrachte Jennifer als Mädchen häufig den Sommer sowie viele Wochenenden. Dabei entstand zunächst eine enge Freundschaft zwischen ihr, Mrs. G und Bill, die sich jedoch zunehmend zu einer von Manipulation und schließlich eben sexuellen Übergriffen geprägten Beziehung wandelte. Nach dem Lesen der Geschichte ist Jennifers Mutter fassungslos und drängt ihre Tochter, sich mit diesen Ereignissen auseinanderzusetzen, die Jennifer jahrelang verdrängt und von denen ihre Mutter keine Ahnung gehabt hatte. Also begibt sich Jennifer auf eine Reise in die eigene Vergangenheit.

Die Art und Weise, wie die Regisseurin dies filmisch umsetzt, ist in mancher Hinsicht unkonventionell, was wohl sowohl daran liegen dürfte, dass es hier um die Verarbeitung selbst erlebter Ereignisse geht, als auch an Fox‘ Hintergrund als Dokumentarfilmerin. Ungewöhnlich und äußerst wirkungsvoll ist beispielsweise das Stilmittel, die 48-jährige Jennifer mit ihrem 13-jährigen Ich (grandios: Isabelle Nélisse) Zwiesprache halten zu lassen. Inspiriert wurde die Regisseurin dazu durch die Einsicht, dass sie selbst als erwachsene Frau schon lange nicht mehr dieselbe Person ist wie noch mit 13 Jahren. Wichtig war der Filmemacherin auch, bei den heiklen Szenen des sexuellen Missbrauchs nicht einfach auszublenden, sobald der Täter und das Mädchen das Schlafzimmer betreten. Deshalb enthält der Film einige extrem unangenehm anzuschauende Szenen, die aber im Kontext mit der dargestellten Beziehung zwischen der jungen Jennifer und dem erwachsenen Bill erst das Bild vervollständigen, das hier gezeigt wird: wie zwei erwachsene Menschen ein leicht zu kontrollierendes Mädchen emotional manipulieren und ausnutzen. (Für die explizit sexuellen Szenen kam statt der damals elfjährigen Schauspielerin ein 22-jähriges Bodydouble zum Einsatz.)

Laura Dern & Isabelle NélisseDie Rolle des Bill war dabei die am schwersten zu besetzende im ganzen Film, erzählte die Regisseurin in einem Publikumsgespräch auf dem Filmfest. Jeder männliche Darsteller in Hollywood ließ sofort die Finger davon, als er hörte, dass er den Vergewaltiger einer 13-jährigen spielen sollte. Erst als Laura Dern den Kontakt zu Jason Ritter herstellte, sagte dieser schließlich zu und übernahm die Rolle.

Für den fertigen Film gab es sowohl nach seiner Premiere beim Sundance Film Festival als auch in München Standing Ovations. Jennifer Fox ist es mit Bravour gelungen, ein extrem heikles Thema zugleich einfühlsam und spannend, aber nie voyeuristisch darzustellen. Leider kommt der Film weder in den USA noch in Deutschland ins Kino. Bei der deutsch-europäischen Koproduktion handelt es sich nämlich um einen Fernsehfilm, an dem in den USA der Bezahlsender HBO die Rechte hat, während „The Tale“ bei uns zunächst auf Sky und schließlich auf Arte und im ZDF zu sehen sein wird. Hätte man den Film in die Kinos gebracht, wäre er ein heißer Kandidat für einige Oscarnominierungen gewesen, ganz besonders angesichts der brennenden Aktualität der Thematik. Wenn in wenigen Tagen die Nominierungen für Amerikas wichtigsten Fernsehpreis, den Emmy, bekannt gegeben werden, dürfen die Namen Jennifer Fox und Laura Dern aber zumindest dort nicht fehlen.

Dokumentationen auf dem Filmfest München

Mit dem DOK.fest gibt es in München jedes Jahr ein Filmfestival, das sich ganz dem Dokumentarfilm widmet. Dennoch kann man auch auf dem Filmfest München stets spannende Dokumentationen entdecken. „Whitney“ und „Of Fathers and Sons“ haben wir oben schon erwähnt, drei weitere sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden.

Robin Williams„Robin Williams: Come Inside My Mind“ wurde von der Regisseurin Marina Zenovich persönlich in München vorgestellt. Die Dokumentarfilmerin, die auch schon Filme über Richard Pryor und Roman Polanski gemacht hat, hat einen umfassenden Film über Leben und Karriere des Comedians und Schauspielers geschaffen, der sich 2014 das Leben genommen hat. Von seinen Anfängen im Improvisationstheater über die Stand Up-Comedy hin zum Film und schließlich den großen ernsten und dramatischen Rollen beleuchtet der Film nicht nur die unterschiedlichen kreativen und künstlerischen Facetten von Robin Williams, sondern auch mehrere Seiten seiner Persönlichkeit. Dem lustig-überdrehten Komiker, der stets schneller zu denken schien als alle anderen, stellt Zenovich den melancholischen, am Ende seines Lebens depressiven Robin Williams gegenüber. Natürlich gibt es zahlreiche Ausschnitte aus Filmen und Auftritten zu sehen und besonders während des gezeigten Ausschnitts aus der Verleihung der Critics Choice Awards im Jahr 2003 kam das Publikum bei der Münchner Premiere gar nicht mehr aus dem Lachen heraus. Aber Zenovichs Film beschränkt sich zum Glück nicht darauf, eine reine Clipshow zu sein, sondern ist auch für Kenner von Williams‘ Filmen bereichernd. Die Regisseurin hat u.a. Interviews mit Robin Williams‘ ältestem Sohn, seinem Halbbruder, seiner ersten Ehefrau und seinem engen Freund Billy Crystal geführt. So nähert sich der Film nicht nur der öffentlichen Person Robin Williams, sondern beleuchtet auch Privates und Persönliches. Rührend etwa sind die Nachrichten, die Williams oft mit verstellter Stimme und unter Annahme einer fremden Persönlichkeit auf dem Anrufbeantworter von Billy Crystal hinterließ.

Auch negative Seiten wie der Alkoholismus des Schauspielers werden nicht ausgespart, insgesamt bleibt aber der Eindruck eines hochgradig kreativen und begabten Menschen, in dessen Gehirn wahrscheinlich tatsächlich so einiges anders funktioniert hat als bei vielen seiner Zeitgenossen. Nur so kann man sich einige der genialen, schlagfertigen Momente aus Robin Williams‘ Auftritten auf Comedybühnen oder in Talkshows erklären.

Welcome to SodomUm persönliche Schicksale gänzlich anderer Art geht es in „Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier“. Für die österreichische Dokumentation haben sich die beiden Filmemacher Florian Weigensamer und Christian Krönes monatelang an den womöglich giftigsten Ort der Erde begeben: die größte Elektromüllhalde der Welt, eine illegale Deponie in Ghana, die von den dort lebenden und arbeitenden Menschen schlicht „Sodom“ genannt wird. Tausende von Kindern und Erwachsenen leben auf dieser riesigen, auf einem Sumpfgebiet schwimmenden Mülldeponie. Sie leben vom Schrott, der im Rest der Welt tagtäglich weggeworfen wird und früher oder später bei ihnen landet. Jugendliche ziehen große Magneten hinter sich her, mit denen sie Metallteile sammeln. Sie verbrennen Kabelbündel, um an die darin enthaltenen Metalle zu kommen, ungeachtet der dabei entstehenden hochgiftigen Dämpfe. Die so gewonnenen Rohstoffe werden dann noch vor Ort zum jeweiligen Tagesweltmarktpreis verkauft. Andere verkaufen Beutel mit sauberem Trinkwasser. So oder so reicht das Geld, das die Bewohner dieses Un-Ortes verdienen, gerade einmal für ein oder zwei Mahlzeiten am Tag und das Nötigste an Kleidung.

Mehrere Journalisten und Filmemacher haben diesen Ort bereits besucht, meist um Fernsehbeiträge zu drehen. Weigensamer und Krönes blieben im Gegensatz zu ihnen wie erwähnt mehrere Monate – zunächst zur Recherche und dann für die Dreharbeiten. Dabei erarbeiteten sie sich das Vertrauen der Einheimischen, von denen sie schließlich einige als Protagonisten ins Zentrum ihres Films stellten. Sie führten Interviews mit ihnen, die als Off-Kommentar im Film zu hören sind. Unter anderem weil es eben schon einiges an Filmmaterial überWelcome to Sodom Sodom gibt, entschieden sich die Regisseure dazu, die Hintergründe dieses Ortes im Film vollkommen außen vor zu lassen. Stattdessen geht es hier lediglich um den Alltag der dargestellten Menschen. Herausgekommen ist dabei ein äußerst wirkungsvoller Film, der ähnlich wie „Of Fathers and Sons“ eine geradezu schon ethnographische Meisterleistung darstellt.

Trotz der widrigen Umstände und der geringen Lebenserwartung sind die Menschen in Sodom keineswegs alle verzweifelt oder hoffnungslos. Im Gegenteil ist Hoffnung sogar einer der erzählerischen Fäden, der sich durch den Film zieht, ganz nach dem Motto „Wenn ich es heute nicht schaffe, von hier wegzukommen, dann vielleicht morgen“. Man sieht Kinder und Jugendliche, die tanzen und Musik produzieren. Einen christlichen Prediger, der jeden Tag aufs Neue zu seinen überwiegend muslimischen Zeitgenossen predigt. Obwohl diese Menschen buchstäblich in der Hölle zu leben scheinen, muss auch hier das Leben weitergehen. Allerdings träumen sie alle davon, Sodom zu verlassen. Genau wie „Of Fathers and Sons“ öffnet einem auch „Welcome to Sodom“ die Augen dafür, warum Menschen den langen und gefährlichen Weg auf sich nehmen, um woanders ein besseres Leben anzufangen.

Einer, dRyuichi Sakamotoer sich viele Gedanken über den Zustand der Welt macht, ist Ryuichi Sakamoto. Der japanische Komponist, Musiker und Aktivist gründete Ende der Siebziger die einflussreiche Elektropopband Yellow Magic Orchestra, schrieb Musik für zahlreiche Filme wie etwa „Der letzte Kaiser“ oder „The Revenant“ und trat gelegentlich auch als Schauspieler auf. Vor allem aber portraitiert ihn der Film „Ryuichi Sakamoto: Coda“ von Stephen Nomura Schible als Klangsuchenden, der ständig auf der Suche nach interessanten und inspirierenden Tönen ist. Vor dem eigenen Haus stellt er Gefäße auf, um die Töne einzufangen, die der prasselnde Regen verursacht. In der Arktis nimmt er das Knirschen von Eisbergen auf. Und auch die Krebsdiagnose, die er 2014 bekam, konnte den Künstler nur vorrübergehend vom Erschaffen neuer Werke abhalten.

Der ganz ohne Off-Kommentar auskommende Film zeigt Sakamoto beim Komponieren, Musizieren und beim Sinnieren über den Zustand der Welt. Sakamoto engagiert sich aktiv im Kampf gegen Atomkraft und macht sich viele Gedanken über den Klimawandel. Vor allem beeindruckt aber, in wie vielen Formen sich seine Kreativität ausdrückt. Der Film bringt einen beim Zuschauen zur Ruhe, wirkt inspirierend, und wenn man über Sakamoto zuvor noch fast nichts wusste, so bekommt man auf jeden Fall Lust, sich weiter mit ihm zu befassen.

Filme, Filme und noch mehr Filme

Neun Tage, weit über 200 Filme, zahlreiche „Filmmakers Live“-Gespräche mit den Filmschaffenden, Partys und noch so einiges mehr – wie jedes Jahr gab es auch 2018 wieder sehr viel zu sehen und zu erleben auf dem Filmfest München. Für einen Einzelnen ist es unmöglich, alles zu sehen. Im Folgenden wollen wir noch ein paar Filme vorstellen, die besondere Aufmerksamkeit verdient haben.

American AnimalsIn diesem Festivaltagebuch haben wir uns bereits mit Dokumentationen beschäftigt; außerdem mit dem großartigen „The Tale“, der wahre Ereignisse fiktionalisiert aufarbeitet. Mit „American Animals“ war auf dem Festival in deutscher Premiere ein Film zu sehen, der irgendwo dazwischen liegt. „This is not based on a true story“, ist am Anfang des Films zu lesen. Und weiter: „This is a true story“ Der Film basiert tatsächlich auf wahren Ereignissen: 2004 versuchten vier junge Männer in Lexington, Kentucky, aus der dortigen Universitätsbibliothek einige wertvolle Bücher zu stehlen und anschließend auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Regisseur Bart Layton, bisher vor allem als Dokumentarfilmer tätig, hat einen ungewöhnlichen, aber wirkungsvollen Ansatz gewählt, um diese Geschichte im Kino zu erzählen. Zwar ist „American Animals“ hauptsächlich ein Spielfilm, in dem die Ereignisse mit Schauspielern nachgestellt werden. Dazwischen schneidet Layton jedoch immer wieder Interviewsequenzen mit den realen Beteiligten. Man bekommt hier also im Wechsel die gespielten und realen Persönlichkeiten zu sehen, was wiederum den Spielfilmanteilen des Films einen höheren Grad an Authentizität verleiht und die Grenzen zwischen Spiel- und Dokumentarfilm ein Stück weit verschwimmen lässt.

Die vier Hauptdarsteller Barry Keoghan („Dunkirk“, „The Killing of a Sacret Deer“), Evan Peters (Quicksilver aus den letzten beiden „X-Men“-Filmen), Blake Jenner („Everybody Wants Some!“) und Jared Abrahamson machen ihren Job hervorragend und sorgen zusammen mit dem schmissigen Soundtrack und der ungewöhnlichen Inszenierung dafür, dass einem hier nie langweilig wird. Ergänzt wird die Darstellerriege noch um die großartige Ann Dowd („The Leftovers“, „The Handmaid’s Tale“) als Bibliothekarin, die von den vieren überwältigt werden muss, um an die wertvollen Bücher zu gelangen. Wie der Coup schließlich endet, soll hier nicht verraten werden, man darf aber schon einmal sagnen, dass dabei längst nicht alles glatt läuft. Schließlich handelt es sich bei den vier Tätern nicht um erfahrene Diebe und Verbrecher, sondern einfach um vier junge Typen mit einem aberwitzigen Plan. „American Animals“ ist ein äußerst unterhaltsamer Heist-Movie der etwas anderen Art, bei dem man mehrmals mit vor Staunen offenem Mund oder auch herzhaft lachend im Kinosessel sitzt, weil man einfach nicht fassen kann, was diese vier Burschen in ihrer Naivität anstellen, um einen millionenschweren Kunstraub zu begehen. Absolut empfehlenswert!

Postcards from LondonUm junge Männer auf der anderen Seite des Atlantiks geht es in „Postcards from London“. Harris Dickinson spielt darin den Teenager Jim, der sein Elternhaus im ländlichen England verlässt und nach London geht, um sein Glück als Künstler zu versuchen. Er landet in einer Bar in Soho, wo er auf die Gruppe der „Raconteurs“ trifft, junge Callboys, die nicht nur ein ausschweifendes Nachtleben führen, sondern sich ebenfalls sehr für Kunst interessieren. Sie nehmen Jim unter ihre Fittiche, um ihn zu einem der ihren zu machen. Als sich herausstellt, dass Jim unter dem seltenen „Stendhal-Syndrom“ leidet und beim Anblick außergewöhnlicher Kunstwerke in Ohnmacht fällt und sich selbst in die Kunstwerke hinein halluziniert, scheinen sich ganz neue, lukrative Möglichkeiten für ihn aufzutun.

Regisseur Steve McLean bezeichnet seinen Film als einen „Liebesbrief an Soho“, allerdings an ein Soho, das so nicht (mehr) existiert und im Film sehr stilisiert dargestellt wird. „Postcards from London“ spielt komplett bei Nacht und erhält durch die Neonbeleuchtung in Bars und Bordellen einen ganz eigenen Look. Der Film geht interessant los, führt aber letztendlich ins Nirgendwo. Der Handlungsstrang um Jims seltene Krankheit wird leider zu spät eingeführt, um noch wirklich interessant ausgebaut werden zu können. Und die Sequenzen, in denen er sich selbst und seine Freunde und Bekannten als Teil berühmter Gemälde sieht, sind letztlich nicht besonders interessant inszeniert und erwecken mit ihrem schwarzen Hintergrund den Eindruck eines abgefilmten Theaterstücks. Für Liebhaber von queerem Kino oder Kunst könnte der Film interessant sein, eine unbedingte Empfehlung kann man hier aber nicht aussprechen.

YungVon einer Subkultur Londons geht es weiter in eine Subkultur Berlins: der deutsche Film „Yung“ beschreibt die Jugendkultur Berlins (oder zumindest einen Ausschnitt daraus). Im Mittelpunkt stehen vier Mädchen im Teenageralter, deren Alltag außerhalb der Schule vor allem aus Partys, Drogen und Sex zu bestehen scheint. Ähnlich wie in „American Animals“ werden auch hier immer wieder Interviewsequenzen in die Handlung hineingeschnitten, bei denen die Mädchen direkt in die Kamera sprechen. Der große Unterschied ist allerdings, dass in diesem Fall alles gespielt ist. Regisseur und Autor des Films ist der 29-jährige Henning Gronkowski, der als langjähriger Schützling von Klaus Lemke viel von dessen Techniken übernommen hat. So tragen seine Darsteller beispielsweise im Film alle ihre echten Namen und haben Gronkowski dabei geholfen, die Sprache ihrer Figuren so lebensecht wie möglich wirken zu lassen.

Eines von Gronkowskis Zielen war es, den Zuschauer im Unklaren darüber zu lassen, ob es sich bei „Yung“ um eine Dokumentation oder einen Spielfilm handelt. Dieses Ziel erreicht der Film tatsächlich immer wieder, nicht nur mit den eingestreuten Interviewausschnitten, sondern auch durch dokumentarische Kameraführung und die Spontanität, die viele Szenen ausstrahlen. Das alles ist eine für eine Weile tatsächlich unterhaltsam und vor allem interessant. Der Film hat allerdings keine wirkliche Handlung und zeigt die Teenager immer wieder in ähnlichen Situationen auf Partys, beim Sex oder wie sie zusammensitzen, rauchen und sich unterhalten. Das wirkt mit der Zeit repetitiv, sodass „Yung“ gegen Ende hin deutlich die Luft ausgeht. Ein interessantes Experiment stellt der Film aber allemal dar.

Dragonfly EyesÄhnliches lässt sich auch über „Dragonfly Eyes“ sagen. Für diesen experimentellen Film des chinesischen Künstlers Bing Xu fanden keine Dreharbeiten statt, denn der Film ist vollkommen aus den Aufnahmen von Überwachungskameras zusammengesetzt. Eine geradezu wahnwitzige Idee, hat der Künstler und Regisseur dazu doch wohl Tausende Stunden Material sichten müssen, um darin seine Protagonisten finden und eine halbwegs sinnvolle Geschichte zusammensetzen zu können. Die Handlung ist dann auch ziemlich abstrus; es geht um einen jungen Mann, der ins Gefängnis kommt und nach seiner Freilassung feststellen muss, dass die Frau, in der er verliebt ist, sich inzwischen unter neuem Namen und mit operiertem Gesicht neu erfunden hat. Tatsächlich kann man der Geschichte aber gut folgen, auch wenn die Bilder zum Teil natürlich von schlechter Qualität sind. Aber es wurde wohl viel nachsynchronisiert, um den handelnden Personen die entsprechenden Worte in den Mund zu legen. Zwischendurch sieht man immer wieder witzige oder auch mal erschreckende Bilder von Unfällen und Missgeschicken, die rein gar nichts zur Handlung beitragen und mehr an „Pleiten, Pech und Pannen“ oder die versteckte Kamera erinnern. Insgesamt bleibt „Dragonfly Eyes“ also nicht mehr als eine interessante Übung. Allerdings ist der symbolische Wert des Films weit größer als sein erzählerischer. Dieser Film steht auch als Warnung und öffnet einem die Augen, wie sehr unser Alltag mittlerweile überwacht wird und wo wir überall auf Schritt und Tritt gefilmt werden.


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