Eine italienische Hochzeit

Originaltitel
Love's brother
Land
Jahr
2003
Laufzeit
103 min
Regie
Release Date
Bewertung
3
3/10
von Kai Kollenberg / 1. Januar 2010

Die besten und/oder erfolgreichsten Kinofilme, die sich im Genre der Romanze oder der romantischen Komödie bewegen, beruhen auf Klischees. "Casablanca" besaß im Grunde genommen nicht viel mehr als eine B-Movie-Handlung, die mit A-Darstellern umgesetzt wurde. Und auch "Pretty Woman" oder "Schlaflos in Seattle" funktionierten in einem bekannten Rahmen. Das Einzigartige, das diese Filme auszeichnete, war, dass der Zuschauer sich dessen, während er sich diese Filme anschaute, nicht bewusst wurde. Sicher, man weiß schon meistens vorher, dass die Liebenden zusammenkommen oder dass die Handlung ein tragisches Ende nehmen wird, man nimmt es aber nicht wahr. Der Grund dafür ist ein ganz einfacher: Man mag die handelnden Figuren und man mag die Geschichte, weil sie das bekannte Strickmuster so einfallsreich variiert, dass es einem in dieser Erzählweise neu vorkommt. Auch die Darsteller müssen in ihren Rollen in so weit aufgehen, dass einem die Stereotypen der Handlung wie reale Personen erscheinen.
Auf diesen Erfolgsregeln basiert eine gut laufende Romanze oder eine romantische Komödie. Und an eben diesen scheitert "Eine italienische Hochzeit".

Dabei war der Ausgangspunkt der Handlung vielversprechend: Angelo Domini (Giovanni Ribisi) und sein Bruder Gino (Adam Garcia) sind italienische Einwanderer im Australien der 40er/50er-Jahre. Während Gino der umschwärmte Liebling der Frauen ist, sucht Angelo verzweifelt den Sinn der Liebe und eine Frau für sich. Der einzige Weg, der ihm als der Richtige erscheint, ist eine Italienerin per Brief davon zu überzeugen, ihn zu heiraten. Dazu bedient er sich der Hilfe von Signora Carmelina (Eleanor Brun), die eine Kartei mit heiratswilligen Mädchen aus Italien führt, die sich durch eine Heirat mit einem Immigranten versprechen, ihre soziale Armut oder ihr schweres Schicksal in der Heimat hinter sich zu lassen.
Nachdem Angelo nur Absage um Absage auf sein Werben bekommt, schickt er bei seinem letzten Versuch anstelle eines Bildes von sich das seines Bruders Gino mit seinem Brief. Aufgrund dieses Bildes sagt Rosetta, die letzte Kandidatin, zu, Angelo zu heiraten, da sie sich in das Bild von Gino verliebt hatte, und reist nach Australien.

Die Handlung beruht im Wesentlichen auf dem Gegensatz der beiden Brüder. Der eine Gino, ist bei Frauen beliebt, sucht immer das amouröse Abenteuer, während Angelo die Liebe sucht, von der er eigentlich nicht weiß, was sie ist. Auch ist er zutiefst religiös und versucht im Gegensatz zu Gino, der sich wie ein Australier aufführen möchte, das Italienische zu bewahren. Das sind im Wesentlichen die beiden Typen zwischen denen sich Rosetta, nachdem sie erkennt, dass Gino nicht Angelo ist, entscheiden muss. Und es wäre auch einigermaßen interessant zu beobachten, wenn für den Zuschauer nicht schon von Anfang an feststünde wie Rosetta sich entscheiden wird. Nicht, weil Gino die einzig logische Wahl wäre, sondern einfach weil Giovanni Ribisis Angelo so unvorteilhaft dargestellt wird, dass man diese Möglichkeit nicht ernsthaft in Betracht ziehen könnte: Giovanni Ribisis Haut ist so leichenblass, seine Wangen so eingefallen, dass man ihn für den leibhaftigen Tod halten könnte. Und sein Spiel liegt irgendwo zwischen Al Pacinos unterdrückter Aggression in "Der Pate II" und Dustin Hoffmans Darstellung eines Autisten in "Rain Man". Und diese Eckpunkte kann man nicht erfolgreich miteinander verbinden, geschweige denn sollte man deren Anwendung ernsthaft in Erwägung ziehen (unterstützt wird das ganze noch von der deutschen Synchronisation, die ihm einen Tonfall verleiht, der dem Marlon Brandos als Don Corleone nicht unähnlich ist). Hier muss sich Regisseur Jan Sardi den Vorwurf gefallen lassen, durch das Inszenieren seines Hauptcharakters die Spannung seines Films bereits weitgehend eliminiert zu haben.
Aber auch die anderen Schauspieler sind keine positives Argument für den Film: Wie gesagt, eine romantische Komödie handelt meist von Stereotypen. Das heißt aber nicht, dass man sich bei der Auswahl der Schauspieler auf rein äußerliche Gesichtspunkte beschränken sollte. Denn wenn die Darsteller die Stereotypen nicht ausfüllen, bleibt der ganze Film auf der Strecke. Als vordergründigste Beispiele seien hier Adam Garcia als Gino und Amelia Warner als Rosetta genannt. Ist es Warners einzige Aufgabe, sich mit Rehaugen nach ihrem Liebsten zu sehnen - und diese Aufgabe meistert sie ohne Weiteres -, besteht Adam Garcias Schauspiel darin, den gutgelaunten italienischen Macho darzustellen, der jedem Rock hinterher jagt. Diese Pflicht meistert er auch ohne Bedenken, lediglich die Kür fehlt bei ihm als auch bei Amelia Warner. Es ist als spielten beide mit angezogener Handbremse, um auch ja nicht über die einfachsten Grundlagen einer Rollengestaltung hinaus zu gehen.
Ein weiteres Manko des Filmes ist die Handlung. Sie wechselt unentschlossen zwischen Romanze, Komödie und Melodram und kann sich für keinen Ansatz richtig entscheiden. Es ist, als wollte Jan Sardi es mit seinem Film allen recht machen. Zum einen will er verdeutlichen, wie schwer es für die italienischen Einwanderer ist, sich mit ihrer neuen Heimat anzufreunden, wie schwer es für sie ist akzeptiert zu werden. Zum anderen lockert er seine Handlung mit allen möglichen komischen Nebenfiguren auf, die diesen dramatischen Ansatz untergraben. So geht nach einem teilweise wirklich originellen Anfang, der die Eigenheiten der italienischen Einwanderer zeigt, die Begeisterung für den Film schnell verloren. Gerade von Jan Sardi, der für sein Drehbuch zu "Shine" Oscar-nominiert war, hätte man da anderes vermutet bzw. erhofft.
Kommen wir zu den, leider zu wenigen, positiven Akzenten des Filmes:
Die Kameraführung und die Bilder, die uns Andrew Lesnie (Oscarpreisträger für "Der Herr der Ringe - Die Gefährten") zeigt, sind in ihrer visuellen Kraft einmalig. Er schafft es die Landschaften Australiens und Italiens einmalig einzufangen und durch sie die Emotionen zu übertragen, die die Schauspieler nicht zeigen können oder nicht gewillt waren zu zeigen. Ein weiterer Pluspunkt und eine Ausnahme in der ansonsten negativ zu bewertenden Schauspielerriege ist Silvia De Santis, die Ginos Freundin Connie darstellt. Sie schafft es als Einzige, ihrer Figur Leben einzuhauchen und glaubhaft zu vermitteln, wie sie zwischen ihrer italienischen Identität und einem australischen Leben hin und her gerissen ist. Hätten alle anderen Schauspieler solche eine Leistung gezeigt, der Film wäre zu retten gewesen.

So bleibt "Eine italienische Hochzeit" nur denen zu empfehlen, die wirklich jeder Film-Romanze etwas Positives abgewinnen können oder frisch verliebten Paaren, die die Zeit im Kino auch anders auszufüllen wissen. Allen anderen sei empfohlen, sich noch einmal "Casablanca" oder "Vom Winde verweht" auf Video anzuschauen. In bestimmten Fällen kann auch mit "Dirty Dancing" vorlieb genommen werden.

Bilder: Copyright

10
10/10

der film ist einfach pure romantik, einfach super schön, seht ihn euch an, lehnt euch zurück, und entspannt, den film kann ich einfach nur weiter empfehlen

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10
10/10

ich habe so geheult vor emotionen der film is so perfekt.. ich liebe ihn scheiß auf kritik... jeder hat sein eigenen geschmack ich fand ihn toll

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10
10/10

ein waaahnsinns film!!muss man ja find ich unbedingt gesehen haben!
Schaut ihn euch an ihr mädels da draußen, zum dahinschmelzen..und dieser Adam Garcia ...mmmh..einfach himmlisch!Viel spaß beim schauen..(die kritik kann ich nicht verstehen, wie kann man so etwas über diesen film behaupten..tss)
super toller genialer film!!!!!

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8
8/10

italienisch, herrlich romantisch. wer italien liebt, liebt auch die italienische romantik, die in diesem film auch sichtbar ist...

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10
10/10

Wenn ich auch was dazu sagen darf, dann nur einzigartig

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10
10/10

Den Fachkenntnissen der Kritik kann ich mich nicht anschließen - ich sah gestern diesen Film, war wunderschön,ich bin begeistert (er erinnerte mich auch so sehr an meine Jugend in den 50er Jahren), ich werde ihn mir auf DVD noch einmal ansehen!

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5
5/10

Ich habe mir jetzt bestimmt an die 20 Kritiken zu diesem Film durchgelesen und fand keine so treffend wie diese. Ich verstehe auch nicht, dass der Film in den Kommentaren so duchweg gut wegkommt...
Schon alleine die Tatsache, dass sich Rosetta und Gino quasi nur in einander verlieben, weil beide hübsch sind hat doch schon mal gar nichts mit Romantik zu tun. Toll an der Kritik finde ich auch, dass Silvia de Santis Leistung gelobt wurde, denn ihr Charakter war wirklich der einzig liebenswerte im Film, während Giovanni Ribisi (wegen dem ich mir eigentlich den Film angeschaut habe) eher wie ein Psycho-Killer rüberkommt. Naja, vielleicht verstehe ich den Film auch einfach nicht...

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