John Carpenter's Vampire

Originaltitel
Vampires
Land
Jahr
1998
Laufzeit
108 min
Genre
Bewertung
1
1/10
von Rainer Leurs / 11. Juni 2010

John Carpenter ist so etwas wie das allgegenwärtige Multitalent des Splatterfilms. Seit 1958 steht er selber vor der Kamera, er führt Regie, er schreibt und er komponiert. Verantwortlich zeichnet Carpenter etwa für die Musik der Halloween-Reihe, für das "Dorf der Verdammten" und ähnliche Klassiker.
Nun wirft Carpenter sein Machwerk "Vampire" auf den deutschen Kinomarkt, und wer den Trailer gesehen hat, der wand sich vermutlich schon mit schlechten Gefühlen: Es sieht doch alles stark nach "Blade" aus. Wenn das mal keinen Abklatsch des Snipes-Techno-Vampirfilms geben würde.

Ich hatte nun das zweifelhafte Vergnügen, mir "Vampire" in voller Länge anzusehen.  Zur Handlung:  Vom Vatikan finanziert, hebt ein Vampirjägerteam regelmäßig "Nester" der sonnenscheuen Blutsauger aus. Ähnlich wie bei "Twister" in schicken Hi-Tech-Vehikeln, klappern sie abgetakelte Knusperhäuschen in gottverlassenen Käffern ab und killen die Untoten mit archaischen Armbrüsten, Hellebarden und Holzpflöcken. Anführer der gottgesandten Gang ist Jack Crow (James Woods), ähnlich wie bei "Blade" mit vampirbelasteter Biographie. 

Er gerät natürlich an den Obervampir Valek (Thomas I. Griffith), der, ähnlich wie bei "The Crow" ganz in schwarz, bleich und mit wehender Mähne, über ein Gemetzel an seinen langzahnigen Gefolgsleuten ziemlich angepißt ist.  So zerlegt Valek dann Crows ganze Mannschaft, wonach dieser ziemlich allein dasteht, abgesehen von seiner rechten Hand Montoya (Daniel Baldwin). Jetzt heißt es also Crow/Montoya gegen Valek und ganz viele andere Obervampire, die dann auch irgendwie dazukommen (ein deus ex machina, wie der gebildete Norweger sagt). Valek will nämlich an eine bestimmte Reliquie ran, mit deren Hilfe er seiner letzten verwundbaren Seite beikommen kann: Wie jeder Vampir fackelt auch er unweigerlich und ziemlich verpuffungsartig ab, wenn er an die Sonne kommt.  Klar, daß Crow und Montoya mit dieser Absicht kaum einverstanden sein können.

Ach, hätte Carpenter doch einfach "Blade" nachgemacht. Es hätte mir und einem voll besetzten Kinosaal so viele Schmerzen erspart.
Jacoby zeigt in allen Belangen, wie wenig er vom Drehbuchschreiben versteht. Glänzend unlogisch und schlecht durchdacht, gibt sich "Vampire" nicht nur durch seine enorme Kirchenhörigkeit vollends der Lächerlichkeit preis - man könnte meinen, Karol Vojtila wäre unter den Produzenten. 

Daß Sheryl Lee als Zombienutte Katrina mal gefesselt, mal aber auch nicht die Wege von Crow begleitet, wird für mich auf ewig ein Rätsel bleiben. Ebenso, daß Montoya sie splitternackt ans Bett binden muß. Hat vielleicht was mit irgendeiner Vampirjäger-Regel zu tun, es gibt ja genug. Und es kommt so viel dicker: Die Charaktere entwickeln sich natürlich nicht weiter, sie verharren auch nicht an einem bestimmten Punkt, nein, sie springen lustig von einem Extrem zum anderen. Da wird der infantile Milchbrötchenpfaffe auch schon mal urplötzlich zum Kampfsportpriester, nicht überraschen lassen. Um den gepeinigten Zuschauer dieses Spiel noch einigermaßen durchschauen zu lassen, wird ganz tief in die Trickkiste gegriffen: "Ich will dir nicht wehtun, ich mag dich nämlich inzwischen" heißt es da höchst subtil, man wähnt sich nicht selten in einem schlechten Hörspiel.  Als ob das nicht genug wäre, ist die Besetzung auch noch völlig schräg. 

Einen lächerlicheren Helden als James Woods habe ich selten gesehen. Als Crow gibt er nun gar nichts her, seine dünnen Oberärmchen lassen keinen Zweifel daran, daß er, der Mann mit dem Zigarillojoint in den runzeligen Lippen, keinen Stich gegen irgendjemanden sehen wird, von einem Vampir mal ganz zu schweigen. Er, dessen Eltern latürnich von Vampiren gekillt worden sind und der latürnich von der katholischen Kirche aufgezogen und zum Blutsaugerjäger gemacht wurde, trägt ständig lasziv-verstört eine häßliche Sonnenbrille, die er manchmal in dunklen, vampirverseuchten Rumpelbuden fast vergißt abzusetzen. Ein weiterer trauriger Höhepunkt der Casting-Kunst ist Maximilian Schell als Kardinal Alba. 

Etwas eher in die richtige Richtung geht Montoya, mit dem dicksten der Baldwin-Brut fettig, aber charmant besetzt. Aber auch Daniel Baldwin kann an der Anlage seiner Rolle nichts reißen, mal ist er die Inkarnation des Machos, mal aber auch schmerzhaft schmalztriefend.  Carpenter versucht die haarsträubenden Mangelerscheinungen seines Films mit wirklich krassen Gewalteinlagen auszutarieren, was natürlich nicht funktioniert. Schon gar nicht mit derart schlechter Tricktechnik. Man fragt sich dann doch, wo das Budget hingeflossen ist. In Schauspielergagen ja wohl kaum. 

Trotz einiger netter Ansätze - für den an der Decke klebenden Valek gibt´s einen Trostpunkt - bleibt "Vampire" als stinklangweiliger, gräßlich umgesetzter Drehbuchversuch in Erinnerung. Chauvinistisch bis zum letzten Rückenhaar und gewürzt mit einer Prise monoton proletarischem Humor, verschwindet dieser Ausrutscher Carpenters hoffentlich so schnell wieder aus den Kinos, wie ein Vampir an der Sonne versengt. 


10
10/10

Einer der besten Horrorfilme aller Zeiten!Carpenter ist einfach großartig.

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9
9/10

der film war doch saugeil. wen er zu brutal is und wer danach net einschlafen kann, der sollte sich wohl doch eher bollywood-filmen wittmen. James Woods hat in seiner Rolle als Jack Crow überzeugt, und niemand könnte den Vampirmeister besser verkörpern als Thomas I. Griffith. Nur leider ist das letzte Duell zwischen Crow und Valek viel zu kurz und zu unspektakulär zuende gegangen. trotzdem ein seh gelungener film!!!!!

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8
8/10

Das ist weder "The Fog" noch "Halloween" oder "Assault".

Das ist auch nicht "Bram Stoker's Dracula" oder "Nosferatu".

Das ist einfach ein guter Film. Nicht das Meisterwerk der Filmgeschichte, sondern einfach Einer aus der "zweiten Reihe", ob wir den jetzt als Carpenter-Film oder als Vampir-Film einstufen.

Die Eingangskritik ist völlig ungerechtfertigt.

Sieben Punkte für Handlung und Effekte, einen extra für den unwirklichen, stilisierten Hintergrund der ein klassisches Western-Element aufgreift.

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1
1/10

Dieser Film ist so schlecht. Unrealistisch, dumm, langweilig. Wo ist denn da der Unterschied zu einem Rambo-Streifen?

Von einem guten Vampirfilm, den ich noch immer suche, erwarte ich Spannung, Grusel, den Atem der Geschichte.

Dennoch glaube ich, man darf den Fans dieses Films keinen Vorwurf machen. Als Action-Film, Splatter-Film, als Gemetzel, ist der Film ok. Wirklich.

Das Missverständnis zwischen den Parteien liegt einzig in der Definition. Ein Vampirfilm und ein Actionfilm sind grundverschieden. Wer einen Vampirfilm sehen will, der erwartet etwas anderes, als jemand, der eien Action-Film sehen will.

John Carpenters "Vampire" ist einfach ein Actionfilm, der sich der Vampire als Sujet bedient. Damit sind wir Enttäuschten wahrscheinlich slebst schuld. Wir erwarteten einen Vampirfilm, bekamen aber einen klassischen Actionfilm zu sehen, der mit dem Vampir-Sujet so wenig zu tun hat, wie ein Fuß mit einer Schnapsflasche.

Nein. Der regisseur ist schuldig. Er hat uns mit dem Titel einen Vampirfilm versprochen, aber nichts anderes als einen Actionfilm geliefert. Damit hat er all die um ihr Geld betrogen, die sich den Film im Kino angesehen haben.

Ich mag keine Actionfilme, darum bekommt "Vampire" von mir nur einen Punkt, und das nur deshalb, weil es die Option "0" Punkte hier nicht gibt. Selbst für einen Actionfilm finde ich dieses, wie soll ich es nennen... Ding... schlecht.

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1
1/10

Grade gesehen, kann nur sagen: Volle Zustimmung zu dieser Kritik.
Unlogisch, schlecht, durcheinander, voller Klischees und Kitsch. Oh mein Gott, kann echt nicht glauben dass man das für einen Kultfilm halten könnte... hab keine anderen 'Carpenters' gesehen, aber vielleicht sind die ja sogar noch schlechter so dass einem der hier wie ein Lichtblick anmuten kann?

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10
10/10

wieso steht oben 1 von 10 augen?na ja,absolut geiler film.spitzen action und einfach hammer wie cool james woods jack crow spielt!

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1
1/10

James Woods du Penner wieso tust du uns Fans sowas an
Mach bessere Filme

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10
10/10

Definitiv, so stell ich mir einen Vampirjäger vor. Rohe Gewalt, Hass und Gleichgültigkeit. James woods würde alle Weiber von death or alive, XXX, Blade samt Terminator in den Boden stampfen.

Absoluter Kultfilm!!

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10
10/10

Der Film ist einfach Kult ! Fertig aus ! Die Leute finden den Film nur schlecht weil ihnen generell dieses Genre nicht zusagt ! Ein absoluter Klassiker voller coller Charaktere !

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6
6/10

Also noch spannender als der Film sind die Kommentare hier. lol

Ich finde, man kann den Film gucken. Durchaus auch noch mal nach einiger Zeit. Sicherlich nicht perfekt, aber als Film unter Filmen eine gute Mitte. Es sind nunmal die wenigsten Filme grandiose Meisterwerke.

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7
7/10

Ein paar punkte zur bewertung des Filmszene Kritikers Es ist ok wenn man Fan des Films Blade ist Man sollte aber nicht jeden Vampirfilm mit Blade vergleichen Blade ist ein guter Film hat aber auch viele Logiglöcher was aber auch ok ist weil der Film unterhalten soll und keine realität wiederspiegeln soll James woods figur ist in keinen teil des Films Kirchenhörig sondern macht was er will Sicher ist Vampire nicht der absolute Horrorstreifen aber etwas mehr wie 1 punkt hat er sich schon verdient

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1
1/10

Ich nehme jetzt mal an, dass die positiven Bewertungen ausschliesslich von fanatischen Splatterfans stammen.

Ich persönlich muss Herrn Leurs jedoch beipflichten. Dieser Film ist die grösste Ober-Mega-Hyper Scheisse die je auf Zelluloid gebannt wurde.
Zum Glück hab ich für den Dreck nichts bezahlt sonder hab den Film von nem Freund ausgeliehen. Am Anfang als Valek die Vampirjäger ausschaltet hab ich noch gedacht, "Ok, wohl eher Splatter als Vampirfilm" aber dann wurde die Story so mega hohl, dass ich angefangen hab Passagen vorzuspuhlen. Grosser Gott warum hab ich mir diesen miesen Streifen nur angetan? Carpenter hatte bei der Produktion wohl einfach nur den Versuch zum Weltrekord "Meistversprühtes Filmblut in einer Filmproduktion" im Auge.
Da kommt ja echtere "Vampirstimmung" auf wenn man sich "Mel Brook's Dracula" ansieht oder "Der kleine Vampir" liest.

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10
10/10

ich finde den film richtig geil ,wegen den explusionen und die schauspieler ach ich kann gar net sagen warum d ich den so geil finde der ist einfach cool ja

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7
7/10

Zugegeben, als ich den Film im Kino gesehen habe, hatte ich weder in diesem Genre viele Filme gesehen (Interview mit einem Vampir war der einzige), noch einen Carpenter-Film (die habe ich alle später nachgeholt) und ich kannte grafische Gewalt wie hier gezeigt weitgehend auch nicht. Ich war unschuldig.
Daher hat der Film natürlich auf der letzten Ebene seine Wirkung entfaltet. Einschusslöcher, Blutfontänen, abgerissene Köpfe und ein zerteilter Körper - das war neu für mich und blieb im Gedächtnis.
Die Stimmung, die über die staubige Western-Landschaft mit den atmosphärischen Sonnenuntergängen garniert wird, war ebenfalls einzigartig, wie auch der Soundtrack. Ja, ich mochte alles Formale an diesem Film.
Heute - viele tausend Filme und nachgeholte Klassiker später -, kann "Vampire" nicht mehr mithalten. Es ist einer unter vielen und es gibt viele im gleichen Genre "Vampir-Action", die bessere Dramaturgie, Effekte und Figurenzeichnungen haben.
1999 hätte ich 9 Augen vergeben, heute sind es 7, da ich das Werk noch immer gerne anschaue, denn die Stimmung ist geblieben und über den Rest muss ich eben ein bisschen hinwegsehen.
Dass im Showdown nicht mehr wirklich viel Action gezeigt wird, stört mich ebenso wie die Tatsache, dass aus den Obermacker-Vampiren nicht wirklich was gemacht wird. Potenzial verschenkt.
Trotzdem ist steckt die Disc in meiner Sammlung und hat ihren Platz und wird auch immer mal wieder benutzt.

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