Open Water

Originaltitel
Open Water
Land
Jahr
2004
Laufzeit
79 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Miriam Flüß / 2. Juni 2010

Der Traum vom Tauchen wurde für zwölf Urlauber zum Albtraum. Da sie die Strömung falsch eingeschätzt hatten, wurden die Touristen im Roten Meer kilometerweit von ihrem Ausflugsboot abgetrieben. Anderthalb Tage trieb die Gruppe, zum gegenseitigen Schutz einen dichten Kreis bildend, hilflos in dem Haiverseuchten Gewässer - bis ein Armeehubschrauber sie entdeckte und bergen konnte. So klingt der Stoff, aus dem seit "Der weiße Hai" die Kino-(Alp)träume gemacht sind. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Meldung, die am 9. August 2004 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschien. Und die passt wie eine makabere Promotion-Aktion zu einem Film, der glücklicherweise erst im Oktober startet - denn wer "Open Water" gesehen hat, wird so schnell in keinen Tauchanzug mehr schlüpfen.
Im endlosen Ozean über einem schwarzen Abgrund zu treiben, beäugt von Kreaturen der Tiefe, in ständiger Panik vor Haiangriffen - das gehört zu den Urängsten, die im Menschen tief verwurzelt sind. Gut, dass man als Landbewohner relativ sicher vor einer solchen Lost-at-Sea Situation ist. Das denken sich auch Susan (Blanchard Ryan) und Daniel (Daniel Travis), ein erfolgsverwöhntes Pärchen, das - mit Laptops und Handys permanent vernetzt - den Alltag unter völliger Kontrolle hat. Ihre Beziehung ist dabei fast auf der Strecke geblieben, und um wieder zueinander zu finden, buchen die beiden einen romantischen Karibik-Trip. Den Höhepunkt der entspannten Tage am Meer, das sich den Strandurlaubern in immer neuen, atemberaubenden Facetten präsentiert, soll ein Tauchausflug bilden. Wie alle Touristen auf dem Ausflugsboot verfügen Susan und Daniel über eine perfekte Tauchausrüstung, gewohnt, auch unter Wasser alles unter Kontrolle zu haben. Doch schon während sie sich ihre Ausrüstung anlegen, zeichnet sich das Unheil ab - der Skipper übersieht beim Durchzählen Susan und Daniel und rechnet fortan mit einer geringeren Taucherzahl als tatsächlich vorhanden. Die beiden Protagonisten erkunden indes ahnungslos die Meerestiefe und geben sich dem Zauber ihrer Bewohner hin. Dass irgendwo weit über ihnen der Kapitän den Anker lichtet und den Motor startet kriegen sie auf ihrer Reise durch eine wundersame Welt nicht mit. Als Susan und Daniel beim Auftauchen das Verschwinden ihres Bootes bemerken, glauben sie zunächst an ein Missverständnis. Und tatsächlich - am Horizont sind Boote zu sehen. Doch die Zeit vergeht - und keines nimmt Kurs auf die vergessenen Taucher. Alleine im weiten Ozean wandelt sich das Gesicht der Tiefe, die zuvor noch als eine Art unterseeischer Garten Eden empfunden wurde, in einen höllischen, unberechenbaren Schlund. Etwas nagt an Susans Bein, Feuerquallen schweben aus dem dichten Blau auf die Hilflosen zu und plötzlich durchschneidet ein graues Dreieck das Wasser.... Für Susan und David beginnt ein Martyrium, das weit über ihre psychischen und physischen Grenzen hinausgeht.

Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann Chris Kentis (für "Open Water" auf dem Sundance Film Festival hochgelobt) verzichtet in seiner Low-Budget-Produktion auf schockierende Spezialeffekte und spielt mit äußerst reduzierten Mitteln meisterhaft mit den Urängsten der Menschen vor den Schrecken der Tiefe und ihren eigenen Abgründen. Susan und Daniel stehen exemplarisch für das moderne Großstadt-Pärchen, das einen hektischen Alltag managt und in seiner Freizeit seine Grenzen gern in Extremsportarten austestet. Doch der Glaube, jede Situation unter Kontrolle zu haben, wird schnell zerstört, wenn Netz und doppelter Boden - hier das sichere Ausflugsboot - wegfallen und der Mensch sich auf eine für ihn unfassbare Schwäche reduziert wieder findet. Die Perspektive der auf dem Wasser Treibenden ist quasi nicht vorhanden - wessen Kopf gerade eben aus dem Wasser ragt, kann sich keinen Überblick verschaffen - schon gar nicht, wenn das Meer unruhig ist. Und selbst wenn dieser Schiffbrüchige in seiner extremsten Form eine Art des Navigierens, der Orientierung finden würde - was sollte es ihm nützen mit nichts als einer Sauerstofflasche, die ihn gerade eben über Wasser hält?
Kentis drehte "Open Water" mit einer Digicam, die den Zuschauer ganz ohne überambitioniertes Gewackel zum Dritten im Bunde der Gestrandeten macht und ihn erbarmungslos mitten in die Katastrophe katapultiert. Der Regisseur gönnt seinem Auditorium nicht den sicheren Platz an Land, von dem aus Steven Spielberg noch mit dem "Weißen Hai" seinem Publikum wohlige Schauer über den Rücken jagte. Und immer wieder zeigt Kentis im Kontrast Meeres-Bilder von atemberaubender Schönheit. Seine Message ist klar und hebt sich angenehm von dem allzu bekannten Hollywood-Einheits-Katastrophenfilmbrei ab: Die Natur ist nicht "böse" oder entfesselt oder ein vermenschlichter Feind unserer Gattung - der Mensch ist ohne sämtliche technische Gerätschaften oder Hilfsmittel eben auch nur ein Glied in der natürlichen Nahrungskette.
"Open Water" wird gern als "Der Weiße Hai meets Blair Witch Project" umschrieben. Das klingt lustig-griffig, wird dem Film aber nicht ganz gerecht - auch wenn Kentis selbst nach dem Mega-Überraschungserfolg des Indie-Streifens zu schielen scheint, wenn er damit kokettiert, für Special Effects leider kein Geld gehabt zu haben und deshalb auf echte Haie zurückgreifen musste. Tatsächlich macht seine Entstehungsgeschichte den Film interessanter und - siehe die eingangs zitierte Pressemeldung - auf verschiedenen Ebenen brandaktuell. Der passionierte Taucher Kentis hat in Tauchmagazinen über das Schicksal vergessener Taucher auf See gelesen. Ohne auf ein bestimmtes Schicksal oder einen konkreten Ort verweisen zu wollen, nahm er diese kurzen Meldungen als Ausgangspunkt für sein Spiel mit unseren Urängsten und dem sehr aktuellen Gefühl der Orientierungslosigkeit. Dies setzte er - in jeder Beziehung realistisch - 20 Meilen vor der Küste der Bahamas um, wo die Dreharbeiten der nur fünfköpfigen Crew mitten auf dem Ozean stattfanden. Die Schauspieler verbrachten dabei 120 Stunden im Wasser - geschützt durch Kettenhemden unter den Tauchanzügen, die trotz der Gegenwart von Haiexperten vor allzu Drehbuchgemäßen Attacken schützen sollten.

Mit dieser authentischen Herangehensweise, der psychologischen Spannung, die sich zwischen den Figuren im absoluten Ausnahmezustand aufbaut und wunderbaren, garantiert nicht computergenerierten Naturaufnahmen, schafft Kentis einen Schocker, der einen nicht so schnell los lässt. "Ich wollte zum Skilaufen!" schreit Susan ihren Lebensgefährten in einer Szene verzweifelt an. Wasser im gefrorenen Zustand wird nach dem Kinobesuch wohl so mancher Zuschauer vorziehen.

Bilder: Copyright

10
10/10

Der Film ist wirklich gut gemacht. Extreme Spannung u. hinterher blankliegende Nerven, garantiert! Der Film ist aus meiner Sicht ein Schocker u. geht ganz tief rein! Vor allem, wenn man sich vorstellt, so etwas wäre einem selber passiert. Ich möchte nicht weiter drüber nachdenken! Ich finde, daß der Film nichts für leichte Gemüter ist, vor allem, wenn man daran denkt, daß eine wahre Begebenheit dem Film zugrunde liegt!

Permalink

10
10/10

war schon echt geil hätt zwar bissl spannender sein können aber trotzdem geil

Permalink

10
10/10

Ich habe nur eins zu sagen, mein größter albtraum wird verfilmt der hammer echt.wie oft ich in der nacht schon aufgewacht bin und angst hatte nicht mehr aus dem wasser raus zu kommen ,puh und jetzt die filme hammer echt cool gedreht auch puh

Permalink

3
3/10

Hab schon schlechtere Filme gesehen.

Permalink

10
10/10

der film war echt geil da hat ma ganz schön horror geckrieg.^^

Permalink

9
9/10

Der Film ist ein richtiger Schocker. Als ich den Film gesehen habe hätte ich gedacht, dass der Film noch gut ausgeht,aber falsch gedacht!Dieser Film ist nichts für schwache Nerven und ist spannend umgesetzt worden.Daher 9 von 10 Augen.

Permalink

10
10/10

Ich muss sagen anfangs hörte ich von dem Film. Hab auch die Vorschau gesehen und ich interessierte mich für den Film überhaupt nicht. Als ich ihn dann doch mal ausgeliehen bekam. Gab ich dem Film hat mal ne Chance.(Mmh ok ich schau mal rein) Naja, ich mag Haie und weiss auch gut über sie Bescheid.

Der Film ist anfangs amateurhaft gemacht, das auch sehr gut ist. Ein Film muß nicht immer Heile, heile Welt oder mit genialen Dialogen oder Boar!! da fliegt ein Auto in die Luft sein. Nein, genau diese im Film für uns langweilig, klingende Dialoge führen wir doch auch mal im Alltag.

Der Film ist wie ein Urlaubsvideo verdammt realistisch und deshalb auch genial, dass die Haie auch echte Haie sind. Tja, der Mensch ist im Wasser ohne Kettenschutz und ohne Technik im Arsch. Endlich gibt es einen Film der den Hai auch so darstellt wie er ist. Am Tage neugierig aber auch gefährlich. Und Nachts auf der Jagd. Besser gesagt man kann Glück haben und es passiert gar nichts oder man wird gebissen und ist somit ausgewählte Nachspeise.

Was den Schluß betrifft so stimme ich "BACKETT" voll zu. Die Frau wollte nicht das gleiche Schicksal haben wie ihr Mann und die Haie waren schon sehr aufmerksam auf sie (vorallem war es ein Rudel von Riffhaien denk ich mal!! die schon in einem Fressrausch durch ihren toten Mann gerieden) Deshalb beschloss sie lieber gleich den Löffel abzugeben, anstatt auf Knabberspiele zu warten.

Permalink

3
3/10

Film hat mir gefallen aber was ich nicht verstehe ... warum stellt man die Haie imemr als brutale mörder dar? Ich bin selbst Taucher und Haie sind eigentl fast immer friedlich also wer jetzt nicht mehr tauchen gehen will wegen diesem film -.- Die meisten Tauchunfälle passieren gar nicht durch Haie ...Lässt man sie in ruhe lassen sie auch dich in ruhe

Permalink

8
8/10

Ist interessant, wie jeder Mensch diesen Film anders wahrnimmt.
Mir persönlich hat OPEN WATER sehr gut gefallen. Auch wenn es langweilig scheint, bloss 1 1/2 Stunden endloser Ozean zu sehen. Mich fasziniert einfach die unbekannte Tiefe jedes Ozeans. Und das Ungewisse, was mit dem zusammenhängt. Das Ende finde ich passt typisch zur Frau. Kurzschluss und einfach alles beenden wollen...
Darum hat mir der Film eher auf der psychologischen Seite sehr zugesagt. Auch OPEN WATER 2 finde ich sehr spannend. Jedoch auch wieder nur auf der psychologischen Seite. Denn seit Beginn des Alptraums im Wasser weiss man, dass die einzige Möglichkeit dem Schicksal zu entkommen, neben einem ist, nämlich das Schiff. Doch irgendwie ist es nicht mehr möglich, auf das Schiff zu gelangen. Ich denke, das gibt mir die persönliche Spannung während des ganzen Filmes.
Wenn man aber einfach einen Thriller sehen möchte, gibt es wohl mehrere Streifen, die dafür besser geeigent wären...

Permalink

3
3/10

Also ich fand den Film auch total doof,der 2 ist viel viel besser!!!

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.