Solange du da bist

Originaltitel
Just like Heaven
Land
Jahr
2005
Laufzeit
95 min
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 30. Januar 2011

 

David (Mark Ruffalo) und Elizabeth (Reese Witherspoon) sind zwei so unterschiedliche Charaktere, dass sie wohl kaum viel miteinander anfangen könnten, würden sie sich im normalen Leben begegnen. Aber das tun sie auch gar nicht, denn David ist lediglich der offizielle Nachmieter von Elizabeths traumhaftem Apartment. Der beziehungsgeschädigte und ziemlich antriebslose Mann hält es daher zunächst auch für ein Missverständnis, als die resolute Elizabeth plötzlich in der Wohnung steht und sich über deren miserablen Zustand beschwert. Aber bald wird klar, dass hier etwas ziemlich Mysteriöses vorgeht, denn die pedantische Vormieterin taucht immer wieder plötzlich auf und scheint dabei sogar durch Mauern zu wandern. Da sie auch von Niemand anderem als David gesehen und gehört wird, reift bei Beiden langsam eine beunruhigende Erkenntnis: Elizabeth ist ein Geist und daher höchstwahrscheinlich tot.
Ist sie aber natürlich nicht, denn sonst wäre das notwendige Happy End für diese romantische Liebesgeschichte nur sehr schwer zu konstruieren. Dementsprechend bewegt man sich hier auch nur so ein bisschen auf Fantasy-Terrain und lässt unseren beiden Helden noch etwas Hoffnung, dass Elizabeth vielleicht doch noch nicht ganz auf die andere Seite übergewechselt ist. Und je länger ihr Geist gemeinsam mit David durch die Gegend wandelt, desto größer wird auch der Wunsch, dass dies doch bitte so bleiben möge.

Die quirlige und pedantische Elizabeth ist zweifellos eine echte Paraderolle für Reese Witherspoon. Dass sie auch ganz anders und ernsthafter kann, wird sie uns demnächst in "Walk the Line" zeigen, hier aber bewegt sie sich zunächst noch einmal auf gewohntem Terrain. Ihr zur Seite steht der aufstrebende Mark Ruffalo, der mit seinem trockenen Humor und einem ausgezeichneten Gefühl für Timing genau den richtigen Partner für die zahlreichen spritzigen Wortduelle darstellt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, und damit ist dann auch schon eine der wichtigsten Voraussetzungen der Sparte "RomCom" erfüllt.
Grundvoraussetzung deshalb, weil eben gerade in diesem Genre Rahmenbedingungen und Entwicklung so eng gesteckt sind wie sonst kaum irgendwo. Da kommt dem Sympathiewert und der Überzeugungskraft der Protagonisten entscheidende Bedeutung zu, und wenn man das Ganze dann noch mit einem einigermaßen pfiffigen Skript versieht und mit interessanten/komischen Nebenfiguren ergänzt, ist meist schon mehr als die halbe Miete eingefahren. "Just Like Heaven" (Der absolut nichts sagende deutsche Titel geht übrigens diesmal ausnahmsweise nicht aufs Konto des Filmverleihs, sondern des Übersetzers der Romanvorlage) punktet in den entscheidenden Feldern, lediglich die weiteren Charaktere neben den beiden Hauptfiguren bleiben eher blass und rein funktional.
Mit einer kleinen, aber feinen Ausnahme freilich, denn der von Jon Heder hinreißend verkörperte Betreiber eines verschrobenen kleinen Esoterikladens ist nicht nur neben David der Einzige, der die Präsenz von Elizabeth spüren kann, sondern vor allem ein leicht abgedrehter freundlicher Nerd, der mühelos jede Szene dominiert, in der er auftritt.

Der Verlauf dieser kleinen Geistergeschichte und die langsame Wandlung des zunächst etwas gefühlsarmen Pärchens bleiben letztendlich klar und weitgehend überraschungsfrei, der Weg dorthin aber so kurzweilig anzuschauen und auch weitgehend frei von allzu platten Scherzen, dass auch die gestrengeren Kritiker die meiste Zeit ein leichtes Grinsen im Gesicht nicht verbergen können. Die zwei "Natürlich Blond"-Filme mögen aufgrund ihrer plakativen Titelfigur für die Karriere entscheidender und auch "Sweet Home Alabama" noch etwas erfolgreicher gewesen sein. Doch "Solange Du da bist" ist der qualitativ bisher stärkste Beitrag der Mrs. Witherspoon zum Fachbereich Komödie.

Bilder: Copyright

10
10/10

Wunderschöner Film mit guten Schauspielern. Einfach perfekt!!!!

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