Spy Kids - Mission 3-D

Originaltitel
Spy Kids 3D: Game Over
Land
Jahr
2003
Laufzeit
87 min
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 19. März 2011

Robert Rodriguez hat bei seinen früheren Fans fast allen Kredit verloren. Dass er mit der "Spy Kids"-Reihe in Richtung belanglose Familienunterhaltung abgedriftet ist, mag man dem durch "Desperado" und "From Dusk till Dawn" einst zum Kultfilmer aufgestiegenen Regisseur dabei eigentlich gerne verzeihen. Wenn nicht sein Versuch, mit "Irgendwann in Mexiko" wieder ins alte Terrain zurückzukehren, so erschreckend deutlich gemacht hätte, dass er dazu offensichtlich gar nicht mehr in der Lage ist. Anscheinend macht ihm der anhaltende Erfolg der "Spy Kids" soviel Freude im Herzen und auf dem Bankkonto, dass er all seine Energie dafür verwendet. Folgerichtig wurde der dritte Teil der Serie auch zum bisher erfolgreichsten überhaupt. Zumindest in den USA, denn hierzulande stießen die beiden Vorgängerfilme ja bisher auf nur mäßiges Interesse. Dies soll sich nun ändern, und dementsprechend aufwändig gestaltet der Verleih seine Werbekampagne für Teil drei, denn dieser ist schließlich etwas ganz Besonderes. Weniger aufgrund seiner originellen Geschichte, und auch nicht wegen der überraschenden Entscheidung, Sylvester Stallone in der Rolle des Bösewichts zu besetzen (was dem Mann im Herbst seiner Karriere übrigens, rein statistisch gesehen, das beste Einspielergebnis seiner Filmographie bescherte). Nein, das Bemerkenswerte an diesem Film ist, dass mit ihm eine bislang eher erfolglose und eigentlich schon lange ausgestorbene Spielart der Kinounterhaltung ein unerwartetes Comeback feiert: Der dreidimensionale Film.

Der dahinter stehende Grundgedanke ist an sich ja auch recht schlüssig: Frühere Versuche in dieser Richtung (wie bei den Horrorreihen "Der weiße Hai","Freitag der 13." oder den Jack Arnold- Produktionen der fünfziger Jahre) zielten meist nur auf wenige Schock- und Überraschungseffekte, die man erstens meilenweit kommen sah und die zudem auch noch oft innerhalb der Handlung deplaziert wirkten. Die Haupthandlung von "Misssion 3-D" spielt dagegen in der virtuellen Welt eines Videospiels namens "Game Over", welches von dem wirren Toymaker regiert wird und in dem dieser die Nachwuchsagentin Carmen gefangen hält. Deren Bruder eilt dann samt gefahrenerprobter Familie zu Hilfe und erlebt in der Spielwelt zahlreiche Abenteuer - womit die Handlung des Films auch bereits erzählt ist.
Dieses künstliche Setting erweist sich aber in der Tat als ideal für ein Feuerwerk an Spezialeffekten und als optimaler Hintergrund für die dreidimensionalen Spielereien. Und da lässt sich das Team um Rodriguez auch wahrlich nicht lumpen und liefert dank fortgeschrittener technischer Möglichkeiten einiges an Schauwerten. Alles sehr bunt hier und meist auch durchaus hübsch anzusehen. Allerdings spielt der Film dann doch nur zu zwei Dritteln innerhalb des Spiels, so dass konsequenter- und augenschonenderweise der Zuschauer seine Plastikbrille immer mal wieder zwischendurch abnehmen darf. Dass er aber überhaupt immer noch diese Art von Billigbrille benutzen muss, die schon vor zwanzig Jahren altmodisch war, ist angesichts der auf der Leinwand gezeigten technischen Möglichkeiten doch ein ziemliches Armutszeugnis. Hätte man sich da nicht etwas Anderes einfallen lassen können? Nun gut, offensichtlich nicht, und die rund 50 "bebrillten" Minuten sind hier ja auch recht unterhaltsam geraten.

Abgesehen von seinem clever eingesetzten Gimmick gibt es über "Mission 3-D" nicht mehr allzu viel zu sagen. Das Prinzip, allen Figuren der Vorgängerfilme immer auch zumindest einen Kurzauftritt im Nächsten zu verschaffen, ist eine nette Idee, dank der wir auch hier wieder das Vergnügen mit den Herren Clooney und Buscemi haben. Den mit Abstand coolsten Gastauftritt hat aber ein zurzeit sehr bekannter Ringträger, und diese Szene ist einfach zu schön um sie hier zu verraten. Bemerkenswert auch (oder vielleicht eher bedenklich?) wie sexy und attraktiv hier vor allem die weiblichen Kinderdarsteller präsentiert werden. Als Fehlentscheidung darf dagegen der Entschluss bewertet werden, ausgerechnet den eher blassen und ausdruckslosen Juni diesmal zur Hauptfigur zu machen. Fast ein wenig unverschämt ist dabei die Nennung von Antonio Banderas und Carla Gugino an erster Stelle auf den Filmplakaten, tauchen die beiden Eltern doch überhaupt erst in der Schlussviertelstunde zur Rettung auf.
Insgesamt betrachtet ist der dritte Film der Reihe aber ein zumindest visuell sehr gelungenes Vergnügen und geht daher auch mit einem leichten Vorsprung aus dem Vergleich mit den beiden Vorgängern hervor. Bleibt eben nur die Frage, ob es das deutsche Publikum denn diesmal interessieren wird - den Begriff "Spy Kids" hat der hiesige Verleih jedenfalls im Titel einfach mal unterschlagen um so dem Publikum den Eindruck zu vermitteln, es handele sich hier um etwas völlig Neues. Gar nicht so dumm.

Bilder: Copyright

4
4/10

ich finde der film ist eine absoulute niete

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