Es ist eine absurde Anekdote, wie man sie auf der letzten
Seite
der Zeitung liest: Ein Mann fliegt nach Amerika, und
während
er sich in der Luft befindet, bricht in seinem Land eine
Revolution
aus. Als er landet, ist seine Heimat nicht mehr
diplomatisch anerkannt,
sein Pass somit ungültig und er erhält keine
Einreiseerlaubnis.
Und da alle Flüge in seine Heimat
storniert sind und es ohnehin keine Regierung mehr gibt,
die sich
um seine Angelegenheit kümmern könnte, kann er auch nicht
zurück - er sitzt am Flughafen fest. Nicht für Stunden,
nicht für Tage, sondern für Wochen und Monate. In
der Tat lässt sich nicht verhehlen, dass die Story von
"Terminal"
ein bisschen konstruiert wirkt, ganz abgesehen von der
unglaublichen
Ausgangssituation. So findet Viktor einen geradezu
besessenen Gegenspieler
in Frank Dixon (Stanley Tucci), dem Chef der Zoll- und
Einwanderungskontrolle,
für den Viktor als unlösbarer Sonderfall einen hässlichen
Makel in seinem reibungslos laufenden Betrieb darstellt,
und der
als eingefleischter Bürokrat dieses Element der Anarchie
mit
allen Mitteln loszuwerden versucht. Auch nicht fehlen darf
ein romantischer
Subplot in Gestalt der Stewardess Amelia (Catherine
Zeta-Jones),
mit der Viktor zarte Bande zwischen Ein- und Auschecken
knüpft.
Dazu noch eine kleine Gruppe an amüsanten Nebencharakteren
aus der multinationalen Belegschaft des Flughafens, mit
denen Viktor
Freundschaft schließt und die ihm in entscheidenden
Momenten
beistehen, und fertig ist die Standard-Drehbuch-Laube. Berechtigte Kritikpunkte an "Terminal" sind marginal, denn bis auf einen zwischenzeitlich verhungernden Subplot um Viktor als Liebesbote für einen Freund, und die Tatsache, dass Spielberg es mit der Laufzeit mal wieder übertreibt und den Film um ein gutes Viertelstündchen hätte raffen können, wird hier eigentlich alles mehr als richtig gemacht. So richtig, dass nur noch festzustellen bleibt, dass selbst eine kleine verspielte Fingerübung von Spielberg bessere und komischere Unterhaltung bietet als die gesamte versammelte Konkurrenz. So kann man sich nur ein weiteres Mal ehrfürchtig und dankbar verbeugen vor dem unangefochtenen Großmeister des Entertainment, für zwei weitere Stunden wundervolles, begeisterndes Kino. |
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