Teufelskicker

Originaltitel
Granz Henman
Jahr
2010
Laufzeit
111 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 27. Mai 2010

 

Schlechte Phase für Moritz (Henry Horn): Die Eltern (Diana Amft und Benno Führmann) haben sich getrennt und der Großvater (Reiner Schöne), bei dem er nun mit seiner Mutter lebt, ist ein grummeliger und frustrierter Mann. Im angesagtesten Fußballverein der Stadt lässt man ihn abblitzen, doch das betrachtet Moritz als Herausforderung und stellt prompt sein eigenes Team zusammen, zu dem auch die Mitglieder einer coolen Rooftop-Gang und als einziges Mädchen Catrina (Cosima Henman) gehören. Als Übungsplatz dient zwar nur eine heruntergekommene Wiese, doch trotzdem machen die "Teufelskicker" schnell von sich reden und sorgen bei einem wichtigen Pokalturnier für Aufsehen. Auch dank Großvater Rudi, der den Trainerjob übernimmt und dabei die Gelegenheit wittert seinem alten Rivalen, dem Industriellen Rothkirch (Armin Rohde) endlich mal eins auszuwischen. Und unverhofft ergibt sich für Moritz sogar noch die Hoffnung, vielleicht auch die zerstrittenen Eltern wieder zusammenzubringen.

Mit den "Teufelskickern" findet eine bisher als Buch und Hörspiel bekannte Marke ihren Weg ins Kino, und beim Thema "Fußball" liegt dann natürlich der Vergleich mit der noch erfolgreicheren "Wilde Kerle"-Franchise recht nahe. Während die sich jedoch zuletzt in allzu viel Liebesgeplänkel und sogar von Vampiren bevölkerten Fantasyelementen verlor, steht bei den "Teufelskickern" wirklich noch der Fußball im Mittelpunkt der Geschichte, auch wenn diese noch um einige Scharmützel zwischen den Erwachsenen angereichert wird. Und die namhaften Darsteller sind es dann auch, die den älteren Zuschauern jede Menge Vergnügen bereiten.
Das gilt vor allem für Armin Rohde und Reiner Schöne, beide als verbissene Griesgrame leicht chargierend, aber mit sichtlichem Spaß bei der Sache. Etwas weniger zu tun gibt es für Benno Führmann und Diana Amft, vor allem die Hauptdarstellerin der auch von uns vielgelobten Serie "Doctor's Diary" beweist aber in der einen oder anderen Szene erneut ihr Talent für perfekt getimte Komik. Bei der Besetzung der jungen Fußballkünstler mit den drei "Bravo"-kompatiblen Mitgliedern der Popgruppe "Apollo 3" durfte man zunächst skeptisch sein, aber vor allem Henry Horn als Moritz meistert seine Hauptrolle doch sehr souverän und offenbart einiges Schauspieltalent.

Trotz einiger zweifellos vorhandener Klischees (wie etwa dem dicken, verzogenen Sohn des fiesen Wirtschaftsbonzen) bleibt diese Fußball-Saga doch ein ganzes Stück mehr in der Realität verankert als ihre wilderen Konkurrenten. Eher unerfreuliche Themen wie Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung von Außenseitern oder etwa die geplante Scheidung finden genauso ihren Platz wie die unterhaltsameren akrobatischen Kunststücke der Kicker oder die kleinen Kabbeleien und Eifersüchteleien untereinander - die Vorlage erweist sich da vor allem in Form der Hörspiele doch als ein ganzes Stück flacher.
Die "Teufelskicker" erleben ihr Abenteuer auch nicht in einer der üblichen Metropolen, sondern in einer mittelgroßen Kleinstadt, in der fast jeder den anderen kennt, und die daraus resultierenden typischen Situationen und Abhängigkeiten werden überzeugend eingefangen. Auch dadurch entsteht am Ende ein Kinderfilm, der nicht nur durchgehend zu unterhalten weiß, sondern zu der eher seltenen Sorte gehört, bei der man sich auch als Erwachsener weder unterfordert noch irgendwie gelangweilt fühlt. Das sind dann wohl allemal gute Voraussetzungen dafür, dass dieser erste Film der "Teufelskicker" nicht auch der Letzte bleiben wird.

Bilder: Copyright

10
10/10

echt geil dieser Film. moritz,alex und catrina sind voll cool!
ich würde sie gerne mal kennelernen

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