Filmszene-Special: Interview mit "Lost Place"-Haupdarsteller Francois Goeske

von Volker Robrahn / 18. September 2013

Filmszene: Francois, Du hast durchaus schon einige Erfahrung im Filmgeschäft, aber ein Horror/Mystery-Film in 3D war dann wohl eine ganz neue Erfahrung?

Francois Goeske: Das kann man so sagen. Ich bekam das Skript gleich mit der Ankündigung, dass der Film in 3D gedreht werden soll und das war dann auch der erste Anreiz für mich, denn sowas wollte ich auf jeden Fall mal machen – und so oft bekommt man in Deutschland ja auch gar nicht die Gelegenheit dazu. Erst dann kam die Geschichte, bei der ich zunächst ein wenig Angst hatte, dass das nicht vielleicht etwas „trashig“ wird, doch die konnte Regisseur Thorsten Klein mir beim ersten Gespräch schnell nehmen. Von da an war ich dann auch Feuer und Flamme

lp goeske 0Der Genre-Film führt bei uns ja doch meist ein etwas stiefmütterliches Dasein und man traut den hiesigen Filmemachern da oft nicht so viel zu. War das auch ein Grund, dass Du zumindest ein wenig gezögert hast?   

Francois Goeske: Es ist wohl tatsächlich diese unterschwellige Vorstellung, dass sich Deutschland in diesem Bereich etwas schwer tut, weshalb ich zunächst etwas skeptisch war, ja. Aber das war halt völlig unbegründet, denn ich bin sehr stolz auf den fertigen Film, der für mich auch durchaus einen amerikanischen Touch oder Look hat. Er sieht jedenfalls hochprofessionell aus und das ist durchaus ein Aspekt nach dem ich meine Projekte auswähle.

Deine Figur entspricht dabei nicht unbedingt den gängigen Klischees und Regeln für Hauptcharaktere, ist ein ziemlicher „Normalo“ und agiert eher zurückhaltend.

Francois Goeske: Das fand ich eben auch interessant. Daniel ist zwar intelligent, aber auch sehr unsicher im Umgang mit Frauen oder allgemein mit Situationen außerhalb seiner Komfortzone. Er wird dann aber gezwungen aktiv zu werden und Entscheidungen zu treffen, macht also eine schöne Entwicklung durch.

War es eine große Umstellung in 3D zu drehen?

lp goeske 1Francois Goeske: Ich war eher überrascht wie wenig ich mich darauf um- oder einstellen musste. Es betraf eigentlich nur einige spezielle Szenen, wie etwa als im Finale diese ganzen Käfer meinen Körper und auf meiner Haut hochkrabbeln, die aber natürlich in Wahrheit gar nicht da waren sondern nur als Punkte und Kabel auf meine Arme geklebt wurden. Da muss man dann sehr darauf achten, dass man schauspielerisch weder zu wenig noch zu viel macht. Später das fertige Ergebnis zu sehen war aber schon sehr beeindruckend.

Im Film hat die Gruppe irgendwann keine technischen Geräte mehr auf die sie zurückgreifen kann und ist nur noch auf sich selbst angewiesen. Kannst Du Dir eine solche Situation überhaupt vorstellen?

Francois Goeske: Ich kenne das sogar aus eigener Erfahrung. Ich bin mal in Australien mit einer Freundin auf einen Spaziergang durch einen Nationalpark gegangen. Aber irgendwann kam da einfach nichts mehr und wir befanden uns im Nirgendwo, keiner hatte sein Handy dabei. Wir konnten in der Nacht nichts sehen und sind über diverse Baumstämme gestolpert, bevor wir dann doch auf andere Leute gestoßen sind. Ab und zu vielleicht eine ganz gute und heilsame Erfahrung. Ansonsten ist es natürlich immer eine Sache des Maßhaltens, mit dem Nutzen von Handys, Facebook usw., aber ich glaube, ich kann das Alles auch ganz gut abschalten, wenn ich mal meine Ruhe haben möchte.   

Was steht für Dich als Nächstes an?

Francois Goeske: Ich drehe gerade „Besser als Nix“, mit Wotan Wilke Möhring und Anna Fischer, was eine ganz andere Art von Film ist. Darin spiele ich einen Gothic-Typen, der irgendwann zusehen muss, wie er sein Leben auf die Reihe kriegt. Eine ziemlich schwarze Komödie.


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