21

Originaltitel
21
Land
Jahr
2008
Laufzeit
123 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von René Loch / 29. Mai 2010

Dass am renommierten MIT nicht gerade die dümmsten Köpfe ein- und ausgehen, dürfte bekannt sein. Doch Ben Campbell (Jim Sturgess) spielt noch mal in einer anderen Liga. Der Mathematik-Student ist unglaublich begabt, opfert aber auch das Gros seiner Freizeit für das College. Bens großes Ziel heißt Harvard, doch um dort studieren zu können, benötigt man entweder reiche Eltern oder ein Stipendium. Über erstere verfügt er nicht und um letzteres streitet er sich mit mehreren Dutzend Mit-Bewerbern. Sehr gelegen kommt ihm da das Angebot des von seinem Talent begeisterten Professors Mickey Rosa (Kevin Spacey): Ben soll einem Black Jack-Club beitreten, bestehend aus Rosa und vier weiteren Studenten, deren Ziel es ist, ein Casino nach dem anderen um ein paar Millionen zu erleichtern. Die hochbegabten Mathe-Asse haben ein todsicheres Verfahren zum Kartenzählen entwickelt, das ihnen Aufschluss darüber gibt, ob ein Tisch "heiß" oder "kalt" ist. Ben willigt trotz einiger Bedenken ein und fliegt von nun an jedes Wochenende nach Las Vegas. Nur 300.000 Dollar, für Harvard - dann soll Schluss sein. Doch natürlich kommen die Dinge ganz anders.

"21" konnte sich nach Start zwei Wochen an der Spitze der US-Kinocharts halten und wird am Ende ein Vielfaches seiner Kosten wieder einspielen. Und schlecht ist sie auch gar nicht, die vierte größere Regie-Arbeit von Robert Luketic ("Natürlich blond", "Das Schwiegermonster"). Nur dummerweise trägt er daran wohl den geringsten Anteil. Dass "21" einigermaßen gelungen ist, erscheint eher wie ein glücklicher Zufall.

Die ersten Minuten deuten an, dass in diesem Film nicht alles eitel Sonnenschein sein wird, doch schlägt die erste Film-Hälfte insgesamt einen sehr lockeren Ton an, erinnert im Stil an die "Ocean's"-Reihe. Das ist alles nett anzusehen, wie die Mathe-Geeks ihre Strategie austüfteln, manch witziger Spruch fällt, und der Plan schließlich auch in die Tat umgesetzt wird, was zunächst blendend funktioniert. Nach etwa einer Stunde mutiert "21" jedoch von der seichten Komödie zum Drama und an dieser Stelle gehen den Autoren dann auch die Ideen aus: Ärger im Team, Auseinandersetzungen mit dem Security-Chef (Laurence Fishburne), Liebes-Geplänkel, Verlust der Kontrolle, Entfremdung von den alten Freunden - das ist alles nicht neu und dass es scheinbar in der Katastrophe mündet schon gar nicht.

Sobald die relaxte Stimmung umschlägt in Hektik, Furcht und Misstrauen verliert "21" spürbar an Substanz. Glaubwürdigkeit ist auch so ein Problem: Um Karten zählen und die Casinos "betrügen" zu können, sollte man schon mindestens Mensa-Mitglied sein. Doch die Methode, die hier im Film angewendet wird, erscheint zumindest auf den ersten Blick dann doch relativ simpel.

Luketic selbst passt sich dem niedrigen Niveau der zweiten Film-Hälfte leider an. Seine Inszenierung bleibt ideenlos, ja, teilweise wirkt sie fast unbeholfen. Da läuft fast jede Szene in Zeitlupe ab, alles wird irgendwie bedeutsamer gemacht als es eigentlich ist und mit 08/15-Effekten angereichert, die im Grunde in Ordnung gehen, in der Masse jedoch sehr bald ihre Wirkung verlieren. Und was Luketic gegen Ende als Verfolgungsjagd anbietet, ist in Anbetracht der fehlenden Rasanz und vor allem der albernen Sound-Effekte, wenn einer der Verfolgten oder Verfolgenden um eine Ecke biegt, fast schon peinlich.

Die Stars in diesem Werk müssen also andere sein. Da hätten wir einen Soundtrack, der das Geschehen in den meisten Momenten sehr atmosphärisch begleitet, obwohl jemand, der sein Handwerk richtig versteht, eine bedeutend bessere Harmonie aus Bild und Ton hätte hervorbringen können. Natürlich ist auch ein Kevin Spacey - wie immer - ein Argument für den Kinobesuch, auch wenn seine Glückssträhne, was richtig gute, Oscar-verdächtige Rollen anbelangt, vor ein paar Jahren gerissen zu sein scheint. Die für ihren Auftritt als Lois Lane in "Superman Returns" von der Kritik verrissene Kate Bosworth erhält hier Gelegenheit zur Rehabilitierung. An ihrer Darbietung als weibliche Hauptfigur, die besonders für Ben von großem Interesse ist, lässt sich auch nicht wirklich etwas aussetzen.

Und schließlich ist da Jim Sturgess, der einem größeren Publikum noch nicht wirklich bekannt ist und sich ebenfalls wacker schlägt. Lediglich die Zeitlupen hätte man ihm ersparen sollen. So ein talentierter Mime ist er nun auch wieder nicht, als dass man kleine Ewigkeiten auf seinem Gesicht verharren müsste. Laurence Fishburnes Vorstellung fällt ähnlich wie die von Spacey in die Rubrik "solide".

Vielleicht sollte sich Robert Luketic wieder auf das Genre besinnen, das ihm besser liegt, hat er doch 2004 mit "Total verknallt in Tad Hamilton" eine erstaunlich sympathische Liebes-Komödie abgeliefert. Gäbe es nicht den namhaften Cast, die nette Musik und den immer wieder begeisternden Anblick von Las Vegas (wobei auch hier gilt, dass ein talentierter Regisseur mit fähigem Kameramann im Gepäck sicher richtig beeindruckende Bilder zustande gebracht hätte), so wäre "21" keinen müden Cent wert. Doch da das alles nun mal vorhanden ist, sind es vor allem die netten Schauwerte und -spieler, die dem Film in akzeptable Qualitäts-Sphären verhelfen. Um in der Sprache von "21" zu sprechen: kein Black Jack, aber immerhin nicht "überkauft".

Bilder: Copyright

noch anzumerken ist, das der film auf wahren begebenheiten beruht, in welchen sich ab anfang der 80er MIT-studenten ein katz-und-maus-spiel mit den weltweiten casinos lieferten.
die sogenannten "kartenzähler" nutzen dabei die statistischen wahrscheinlichkeiten die bank zu übertreffen beim black-jack professionell aus.

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3
3/10

habe ihn in der sneak gesehen und muss sagen es ist ein ganz
unsäglicher, liebloser, langweiliger, schlecht gemachter film.
es wird so lieblos mit den charakteren umgegangen, dass einem jegliche nähe oder verbundenheit komplett fehlt.
seltsame charaktersprünge werden da gemacht, die keiner logik folgen
wollen.
genauso unachtsam wird mit dem zuschauer umgegangen, dem wirklich alles
erzählt wird, was er eigentlich schon weiß. dadurch entstehen mitunter
lächerliche szenen. die falle kurz vor schluss ist der gag schlecht hin.
habe mich köstlich amüsiert. leider nicht, weil es eine komödie ist.

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7
7/10

Ich kann mich der Kritik von euch nicht so ganz anschließen. Wenn man Filme wie Ocean 13 betrachtet, kann man sagen das 21 nicht so unrealistisch ist. Bezüglich der Szene am Schluß mit dem Hubschrauber. Des Weiteren hat jim sturgess eigentlich einen ganz Ordentlichen Part gespielt. Was mir vorallem gut gefiel war, dass dieser Film in einem Vorstellungsgespräch anfieng und endet. Die Investierte Zeit war auf keinen Fall eine Verschwendung, sie war eine gute Unterhaltung. Vorrallem für Leute denen Karten spielen großen Spaß bereiten.

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6
6/10

Das Buch war laut meinen Mitbewohnern sehr viel besser als der Film. Ich fand gerade die Rahmenhandlung platt, die Hinweise eher zaunpfahlverdächtig, und würde Fans wohl doch eher zur Serie "Las Vegas" raten (Realismus solltet ihr natürlich auch da nicht erwarten, das hier ist schließlich Showbusiness).
Ich persönlich wäre eher über die langweilige Dramaturgie hergezogen als über Zeitlupen;-) Atmosphärisch war der nicht übel und gab einem wenigstens für ein paar Minuten diese wohlige Gänsehaut, wenn man anfängt zu denken, dass der Strudel ab jetzt alles in den Grund reißen wird (ob das nun passiert oder nicht, tut nix zur Sache). Da drücke ich sentimental doch mal ein Hühnerauge zu.

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4
4/10

Ich machs kurz. Ich fand ihn richtig scheisse. Der Film wusste gar nicht was er eigentlich ist. Liebesschnulze, Thriller, Heist-Movie... von keinem angedeuteten Part war ich überzeugt. Überladen mit Klischees, die man so schon in dutzend anderen Filmen "besser" gesehen hat. Unmotivierte Schauspieler (Spacey, Fishburn) und das ewig nervende Rumgeschalte zwischen Boston (*gähn*) und Las Vegas (*naja*).

Spätestens nach dem dritten Mal, als sie mit der gleichen Masche ein Casino ausgenommen haben, können wirklich nur noch Black Jack Fans oder Mathe-Nerds ihren Spaß haben. Zugegeben, trotz grausiger Synchro gab es zwei drei gute Gags, insgesamt für einen Film der über 2h geht aber viel zu wenig. Ich war heilfroh, als ich aus dem Kino konnte...

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10
10/10

Finde diesen Film besser als alle anderen Filme, in denen es um das Glücksspiel geht. Erstmals wird eine Geschichte gezeigt, die realistisch ist. Mit etwas Feingefühl und einer perfekten Beherrschung des Kartenzählens bin ich überzeugt, dass man auch heute noch Casinos "ausräumen" könnte. Natürlich darf man dabei nicht größenwahnsinnig werden. - Genialer Film

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9
9/10

Ich fand den Film auch großartig.
Obwohl alles recht utopisch scheint, ist es doch wahr.
Der überaus krasse Gegensatz zum Alltag ließ auch mich träumen und ich war somit über die ganze Spielzeit gefesselt (und was will man mehr?)
Den einzigen Negativpunkt vergebe ich für die zetiliche Abstimmung die mich immer wieder fragen ließ wie oft die denn nun in Las Vegas waren und wieso Ben's Kumpels ihn nur 1 mal vermissen.

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3
3/10

die biedersten ABzocker der Filmgeschichte. Streber auf krummen Touren und dabei ist der Film nichtmal witzig...selten so gelangweilt.

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4
4/10

@ larifari:

ha ha....kein schlechter kommentar!

kann mich aber ziemlich anschließen.
die "superteens" on tour.
mir fehlte nur noch ein afro-amerikaner bei den superteens.
dann wäre es auch serien-tauglich.
jede sekunde ist unsinnig und einfach unrealistisch.
kinderprogramm halt.
wenn da eine wahre story dahinter steckt, dann ist sie bestimmt genau so NICHT abgelaufen.

trotzdem konnte man den film gerade noch ertragen, weil ab und an doch eine gewisse unterhaltung zu spüren war - und die hauptdarstellerin ist nicht von schlechten eltern.
also mal vom gesicht abgesehen.
++

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10
10/10

top unterhaltung. kann ich sehr empfehlen

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6
6/10

Ich bin von dem Film etwas entäuscht. Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, ist das Problem des Films die Story. Der Film möchte zu viel auf einmal. Er startet als Komödie, wird zwischendurch mal kurz ein (Liebes)Drama und wird später zu einem Heist movie.
Leider bleibt der Film immer nur in den Ansätzen stecken, sodass er keines von den obengenannten Genre erfüllt und trotz Ansätzen stellenweise einfach langweilig ist.
Durch den Genremix kommt man schlecht hinein in den Film, er versprüht kein "Genrefeeling" aus den oben genannten Gründen. Die Witze sind dazu zu flach, das Drama zu billig und der Heist zu langweillig.
Gut wird der Film immer, wenn er etwas von Vegas zeigt. Nur dann kommt ein bisschen Atmosphäre auf.
Die Schauspieler machen Ihre Sache (im Rahmen der Drehbuchmöglichkeiten) ordentlich bis gut und retten den Film.
Alles im allen ist der Film leider nur mitelmäßig.

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8
8/10

Ein sympathischer Collegefilm mit einer spannenden Geschichte - nicht das grandioseste Meisterwerk aller Zeiten, aber ein soldier Plot, der eine Überraschung bereitshält. Habe mich sehr gut unterhalten! Empfehlenswert!

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