30 Minuten oder weniger

Originaltitel
30 minutes or less
Land
Jahr
2011
Laufzeit
83 min
Genre
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Frank-Michael Helmke / 9. November 2011

In "30 Minuten oder weniger" hat der Pizzabote Nick (Jesse Eisenberg) seine Ware beim Kunden abzuliefern, sonst muss nicht gezahlt werden. Nick ist entsprechend ziemlich gut geschult in halsbrecherischem Autofahren und dem Umgang mit knappen Zeitlimits. Ein Talent, das durchaus zum Tragen kommt, als er in einen absurden 30 Minuten oder wenigerVerbrechensplan verwickelt wird. Denn der Taugenichts Dwayne (Danny McBride) und sein Kumpel Travis (Nick Swardson) lassen sich von einer Stripperin einreden, dass sie Dwaynes dank eines Lottogewinns Millionen-schweren Griesgram von einem Vater (Fred Ward) um die Ecke bringen sollten, um an die große Kohle zu kommen. Die Stripperin kennt praktischerweise auch einen bösen Buben (Michael Pena), der diesen Auftragsmord für 100.000 Dollar übernehmen würde. Dwaynes und Travis' "genialer" Einfall, wie sie nun an die benötigten 100.000 kommen: Sie basteln eine Zeitbombe, bestellen einen Pizzaboten ein, binden ihm die Bombe um und machen ihm klar, dass er für sie eine Bank ausrauben und ihnen die Beute bringen soll, bevor die Uhr abläuft - sonst: Bumm.

Wer nun glaubt, erraten zu können, wieviel Zeit der bedauernswerte Nick für den Bankraub hat, nachdem ihm die Bombe umgebunden wurde, sieht sich leider getäuscht. Denn der Filmtitel suggeriert hier weit mehr Tempo, als der Film tatsächlich aufbringt - und das ist bereits das größte Manko von "30 Minuten oder weniger". Obwohl der Streifen wirklich flott unterwegs ist und mit jeder Menge Plotwendungen aufwartet, will sich ein Gefühl von wirklich drängender Zeitknappheit nicht so recht einstellen, denn Nick hat mitnichten bloß 30 Minuten Zeit für seinen Banküberfall, sondern mehrere Stunden, so dass er trotz umgeschnallter Bombe noch genug Zeit hat, 30 Minuten oder wenigersich ausgiebig mit seinem besten Freund Chet (Aziz Ansari) zu beratschlagen und sich ein wenig in Freundschafts- und Beziehungsquerelen zu aalen, da er Chet gestehen muss, einst mit dessen Zwillingsschwester Kate (Dilshad Vadsaria) geschlafen zu haben und nach wie vor in diese verliebt zu sein.

So kommt denn auch noch etwas bemüht ein kleiner Liebes-Subplot zu dieser ohnehin schon überkonstruierten Geschichte hinzu, deren Hauptverkaufsargument - nämlich die Absurdität des Ganzen - nie so richtig zünden will, eben weil es sich alles viel zu sehr zusammengeschraubt anfühlt. Dass der Funke nie so richtig überspringt, ist vor allem bedauerlich angesichts der Erwartungshaltung, die man hier berechtigterweise haben durfte, denn das Duo aus Regisseur Ruben Fleischer und Hauptdarsteller Jesse Eisenberg hat zuvor den grandios-kurzweiligen und hochgradig unterhaltsamen Überraschungshit "Zombieland" gelandet, und etwas ähnlich Amüsantes hätte man darum gerne auch hier gesehen. Dem ist leider nicht so, auch wenn Eisenberg in der Rolle des mit fatalistischer 30 Minuten oder wenigerSelbstironie ausgestatteten armen Tropfs in widrigen Umständen nach wie vor gut funktioniert. Indes: Nach seiner Vorstellung in "The Social Network", die ihn in die Oscar-nominierten Stratosphären eines jungen Schauspiel-Gotts katapultiert hat, wirkt Eisenberg hier doch ein wenig unterfordert.

Der Rest der Besetzung trägt nicht wirklich dazu bei, dem Film zu mehr Schwung und Komik zu verhelfen. Alle agieren ein bißchen zu sehr bemüht-überdreht, und vor allem Danny McBride ist die meiste Zeit einfach nur unlustig mit seiner typischen Masche, den Mund nicht halten zu können und eine Menge Unsinn am Stück zu reden. Das ruiniert dann sogar einen an sich gut angelegten Running Gag wie hier, da Dwayne die ganze Zeit die "Kunst" der gekonnt eingestreuten, schlüpfrigen Zweideutigkeit zu erläutern versucht.

Natürlich liefert "30 Minuten oder weniger" die mit seiner Eröffnungssequenz versprochene, wilde Verfolgungsjagd noch ab und der wendungs- und temporeiche Showdown wiegt so einiges an Durchhängern der vorherigen Filmstunde auf. Trotzdem: Was bleibt ist eine Geschichte, die es mit ihrer mühsamen Konstruiertheit gerne in die Kategorie "absurd und albern" schaffen würde, aber nur bis "hanebüchen und lächerlich" kommt. Schade.

Bilder: Copyright

3
3/10

Sehr sehr dürftiger Film, angesichts seines Erstlings "Zombieland" hatte ich von Fleischer wesentlich mehr erwartet, keine wirklich zündenden Gags, im Grossen und Ganzen weder Fisch noch Fleisch, meiner Meinung nach nicht empfehlenswert.

Permalink

3
3/10

Kann den oben geäußerten Vorbehalten nur zustimmen. Hab den Film überhaupt nur angesehen, weil Zombieland ziemlich gut war. Doch dieses Filmchen hier war einfach nur langweilig bis nervig. Weder Gags noch Spannung. Zwischendurch werden dafür Leute verbrannt oder kaltblütig erschossen. Und die permanent bemühten sexistischen Zoten und Beleidigungen des unsäglichen McBride kann man irgendwann überhaupt nicht mehr hören.

Also nach der ziemlich guten Eröffnungssequenz am besten abschalten!

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