Jaeckie Zucker (Henry Hübchen) war in der alten DDR ein angesehener Sportjournalist, doch nach der Wende ging's abwärts, und nun steht der notorische Zocker vor den Trümmern seiner Existenz: ein Berg von Schulden, seine Kinder haben sich von ihm entfremdet und seine Frau Marlene (Hannelore Elsner) will ihn endgültig verlassen. Doch ein großes Billardturnier mit einem Preisgeld von 50.000 Euro könnte die Rettung sein - Jaeckie ist sich siegessicher und plant schon die Renovierung seines Daseins, als das seiner Mutter endet - was Jaeckie gehörig in die Quere kommt. Denn die alte Dame verlangt in ihrem Testament nicht nur die Beerdigung auf dem Friedhof ihrer Heimatgemeinde, sondern auch eine gestreng traditionelle jüdische Trauerzeremonie mit der ganzen Familie, sowie die Aussöhnung ihrer seit Jahrzehnten zerstrittenen Söhne Jaeckie und Samuel (Udo Samel) - sonst geht das komplette Erbe an die Gemeinde. Und so muss sich Jaeckie (eigentlich Jakob Zuckermann) nun mit seiner lange verleugneten jüdischen Identität herumschlagen, mit der anreisenden Familie seines Bruders und seinen eigenen bockigen Angehörigen, mit den gestrengen Regeln der mehrtägigen jüdischen Trauerzeremonie - und mit den Ausreden und Tricks, die ihm dennoch eine Teilnahme am Billardturnier ermöglichen sollen. Das klingt turbulent, und das ist es auch: Dani Levy setzt mit "Alles auf Zucker!" auf das bewährte Komödienrezept, dass man nur genug Querelen und Chaos aufeinander schütten muss, damit es komisch wird - und gewinnt. Auch wenn hier allerlei Familien- und Beziehungsprobleme gewälzt werden, so bleibt der Film doch stets eine augenzwinkernde Komödie, die mit leichter Hand stets das Komische und Absurde herauskehrt, und so kann hier auch während den gestrengen Trauerritualen gelacht werden. Man könnte "Alles auf Zucker!" kleinlich ankreiden, dass ein paar der sich auftuenden Querbeziehungen innerhalb der Familie Zuckermann ein wenig befremdlich aufstoßen, aber das sind eben Kleinigkeiten, die nicht weiter stören angesichts des durchweg gelungenen Gesamtergebnisses: Eine ungezwungene, feine und spitzbübische Komödie. Damit sollte "Alles auf Zucker!" seinen Einsatz locker zurück gewinnen können. |
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