Machete Kills

Originaltitel
Machete Kills
Land
Jahr
2013
Laufzeit
107 min
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Volker Robrahn / 18. Dezember 2013

machete kills 1Da haben wir uns wohl getäuscht. Zeigte sich genau dieser Rezensent vom ersten Kinostreich des Helden „Machete“ durchaus angetan und positiv überrascht von dessen unerwartet gehaltvoller Hintergrundstory, verortete er aber bereits gegen Ende des Films einige Längen und war sich recht sicher, dass es das damit dann wohl auch gewesen und die Idee ausgeschöpft wäre. Dies sieht Robert Rodriguez jedoch anders und macht sich nun daran, seine ursprünglich lediglich auf einem als Gag gedachten Fake-Trailer beruhende Figur zu einer Art fortlaufender Franchise auszubauen. Keine wirklich gute Idee, denn nach Betrachten der Fortsetzung „Machete Kills“ muss man sich schon fragen, wo denn bitte hier noch der Reiz und Witz liegen soll.
 

m kills 2Die beginnt mit einem gar nicht so lustigen Schlag in die Magengrube des aktuell im Dienste der guten Sache aktiven Machete (Danny Trejo), denn bei einem gemeinsamen Einsatz kommt seine Freundin Sartana (Jessica Alba) ums Leben. Ablenkung bietet ein Auftrag des sehr überzeugenden US-Präsidenten (Charlie Sheen), der sich gewisse Sorgen um den unberechenbaren Kartellboss Mendez (Demian Bechir) und dessen auf Washington gerichtete Rakete macht. Deren Zünder ist zudem direkt mit dem Herz des irren Terroristen verbunden, weshalb die naheliegendste Lösung des Problems durch Eliminierung diesmal leider keine Option ist. Allerdings leidet Mendez unter einer gespaltenen Persönlichkeit und erweist sich daher in gewissen Momenten doch als ganz netter Kerl. So macht man sich schließlich sogar gemeinsam auf, um den eigentlichen Oberbösewicht zu schnappen, denn der Waffenhändler Luther Voz (Mel Gibson) plant eine größenwahnsinnige Aktion, die am Ende zu einer neuen elitären menschlichen Gesellschaft im Weltraum führen soll.

 

machete kills 3Womit dann sogar der inhaltliche Bogen geschlagen wird zum dem Film vorangestellten Trailer „Machete kills again... in Space“. Der ist zwar noch ziemlich lustig geraten, aber das war ja auch schon beim allerersten Auftritt des nahezu unbesiegbaren Kämpfers der Fall, der ebenfalls in solch einem hübschen Kurzfilm stattfand. In dieser komprimierten Form funktioniert die Figur als reine Trash-Parodie halt auch am Besten, auf Spielfilmlänge geht ihr dagegen dieses Mal sehr schnell die Puste aus. Zwar gibt sich erneut eine Riege imposanter Namen die Ehre eines mehr oder weniger kurzen Gastauftrittes, darunter die Neuzugänge Sofia Vergara und Amber Heard, sowie Cuba Gooding jr., Antonio Banderas und Lady Gaga, die sogar alle drei dieselbe Figur verkörpern (nicht fragen). Doch können auch die nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele der (bewusst) geschmacklosen Splatter-Gags nicht mehr als eine Wiederholung dessen sind, was es schon im Vorgänger reichlich zu betrachten gab. So werden also auch hier wieder munter Gedärme und Innereien zweckentfremdet und diverse Körper in eine mitunter vierstellige Zahl von Einzelteilen zerlegt, ohne dass es jemanden groß kümmern würde und aufgrund der offensichtlich satirischen Machart auch keinen Zuschauer ernsthaft schockieren muss.

 

m kills 4Die dem absurden Treiben aufgepfropfte Geschichte bietet im Gegensatz zum Vorgänger jedoch keinen Mehrwert, der dort zu entdeckenden doppelbödigen Farce zum Umgang mit Immigranten an der mexikanischen Grenze folgt nichts Gleichwertiges nach, stattdessen ordnet sich nun alles dem grotesken Cartoon-Humor unter und das macht die Sache dann über mehr als 100 Minuten doch irgendwann zu einer recht anstrengenden. Was auch das amerikanische Publikum so sah und diesen Neuaufguss mit sehr deutlichem Desinteresse an der Kinokasse abstrafte. Was uns zu dem Fazit bringt, dass der Rezensent sich zwar hinsichtlich der Realisierung weiterer Filme geirrt hat, in der Sache aber nun erst recht auf seinem Standpunkt beharrt, und der lautet: Die Luft ist raus aus „Machete“, unübersehbar.

Bilder: Copyright

5
5/10

Robert Rodriguez hat mit "From Dusk till Dawn" und "Planet Terror" lupenreine, megakultige Partyfilme abgeliefert und mit "Sin City" sogar ein bildgewaltiges Meisterwerk geschaffen. Doch wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten. Dieser zweite Auftritt des macheteschwingenden Mexikaners ist in seinen bizarrsten Momenten zwar teilweise durchaus amüsant, aber über weite Strecken auch sehr ermüdend und krampfhaft in die Länge gezogen. Positiv hervorzuheben sind hier eindeutig Sofia Vergaras herrlich entfesselte Performance als männerhassende Puffmutter mit MG-BH, der brüllend komische Fake-Trailer zu Beginn und Ende des Films und die eine oder andere nette Anspielung auf z.B. "Star Wars". Alles in allem eher Videothekenfutter.

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5
5/10

Obwohl der Film in die Länge gezogen wurde, dennoch stellenweise unterhaltsam. Kommt aber lange nicht an den ersten Teil heran. Fazit: Kurzweiliger Kult-Trash

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