Willkommen bei den Sch'tis

Originaltitel
Bienvenue chez les Ch'tis
Land
Jahr
2007
Laufzeit
106 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Anna Sola / 2. Juni 2010

 

"Ein Fremder, der in den Norden kommt, weint zweimal: wenn er ankommt und wenn er wieder fährt." Bis jetzt reisten allerdings zu wenige Fremde dorthin, um diese Weisheit nachhaltig unters Volk zu bringen. Der Norden, der beginnt für die südfranzösischen Provencalen scheinbar bereits in Lyon und reicht von dort über Paris bis nach Belgien. Dort liegt praktisch schon die Hölle, bildlich jetzt. Der Norden ist hart, es stürmt, die Temperaturen sind eisig, die Arbeitslosigkeit grenzenlos und die Menschen hinterwäldlerische Barbaren... oder? Dany Boon, Regisseur, Komiker und gebürtiger "Sch'ti", hat eine filmische Liebeserklärung an seine von Vorurteilen verunglimpfte Heimat geschaffen, und das mit unfassbarem Erfolg. Seit Februar ist ganz Frankreich im Sch'tis-Fieber, der Film ist schon jetzt der erfolgreichste französische Film aller Zeiten und nur ein paar Zuschauer davon entfernt, auch den erfolgreichsten internationalen Film, "Titanic", von seinem Platz zu vertreiben. Mittlerweile ist der Drehort Bergues von Touristen überlaufen, es gibt geführte Touren zu den Originalschauplätzen und selbst das Ortsschild wurde schon dreimal geklaut.

Postbeamter Philippe Abrams (Kad Merad) lebt mit Frau und Sohn in der Provence im Süden Frankreichs. Da seine depressive Frau Julie (Zoé Félix) nichts glücklicher machen würde als ein Haus am Meer, legt er sich für seine Versetzung ein wenig zu sehr ins Zeug und erreicht damit das Gegenteil - er wird Postdirektor in Bergues. Im Norden. Schlimmer könnte es gar nicht kommen, da sind sich alle einig. Freunde und Familie sprechen sogleich Warnungen und Ängste aus: Im Norden ist es hart und so kalt, dass der Wetterbericht manipuliert werden muss. Philippes Sohn befürchtet, seinem Vater könnten die Zehen abfrieren. Philippe beschließt, die Höllentour ohne seine Frau anzutreten, denn ein Leben im Norden wäre ihr nicht zuzumuten. Eingepackt in eine dicke Daunenjacke und noch dickere Vorurteile macht er sich auf den Weg nach Bergues.
Dort werden die ersten Tage für Philippe tatsächlich zur Qual: er versteht kein Wort, denn die Bewohner von Bergues sind und sprechen "Sch'tis", einen für Fremde unverständlichen Dialekt, essen stinkenden Käse und trinken reichlich. Die naive Freundlichkeit seines Kollegen Antoine (Regisseur Dany Boon) überfordert ihn mehr, als das sie ihm nützt. Einen Vorteil hat das Ganze jedoch: Julie geht im Mitleid für ihren Mann auf und verwöhnt in nach Strich und Faden, sobald er nach Hause kommt. Je mehr er im Norden leidet, desto besser läuft plötzlich die Ehe. Für Philippe ein Grund, bei seinen Berichten aus dem barbarischen Norden noch ein wenig dicker aufzutragen....

Eigentlich könnte man Dany Boons Film fast als Lehrstück über Völkerverständigung, Vorurteile und Moral bezeichnen, allerdings kommt man beim Zuschauen vor lauter Fremdschämen, Schadenfreude, Lachen und echtem Mitgefühl kaum dazu, sich dies bewusst zu machen. Boons Figuren sind zwar einerseits überzogene Karikaturen, andererseits bieten sie aber so viele Wiedererkennungsmomente, dass sie "echt" und vor allem menschlich wirken.
Philippe ist kein besonders ehrenswerter oder liebenswürdiger Mensch, als er in den Norden kommt. Er ist einer, der immer den eigenen Vorteil sucht, ganz im Gegensatz zu Antoine, dem von Grund auf guten aber auch naiven Sch'ti, der mit Leidenschaft den kulturellen Vermittler mimt. Das Aufeinandertreffen dieser zwei Figuren ist das Erfolgsrezept des Films. Dany Boon und Kad Merad sind ein grandioses Duo, dessen komischer Höhepunkt das gemeinsame Briefe austragen ist, bei dem Philippe Antoine demonstrieren will, das er von seinem Chef noch etwas lernen kann.
Unterstützt werden die beiden von einem fantastischen Ensemble von Schauspielern, das größtenteils aus waschechten Sch'tis besteht. Erwähnenswert sind hier vor allem Line Renaud als Antoines tyrannische Mutter und die chaotische Truppe von Postangestellten, die Philippe mit ihrem Dialekt anfangs fast zur Verzweiflung bringen. Für die synchronisierte Version wurde übrigens eine Art Kunstsprache geschaffen, die den Wortwitz des Originals transportieren soll. Gesprochen wird die Rolle des Antoine von "Stromberg"-Star Christoph Maria Herbst. Leider wird die Originalfassung in Deutschland nur vereinzelt zu sehen sein.

Wer in den Norden kommt, weint zweimal, wer in diesen Film geht, wird vor allem viel zu Lachen haben. "Willkommen bei den Sch'tis" trifft mit seiner Satire voll ins Schwarze, weil er unverblümt zeigt, wie unsere globalisierte Gesellschaft zwar scheinbar weltoffen ist, aber schon über die nächste Region die schlimmsten Gerüchte verbreitet und Rivalitäten gepflegt werden, als gehöre das zum guten Ton. Und das (fast) überall - denn was dem Einen ein "Sch'ti" ist dem Anderen ein "Ossi" oder "Yankee". Deswegen wird dieser Film auch denjenigen gefallen, die vielleicht sonst kein Interesse an französischen Filmen haben. Zum Beispiel Hollywood. Dort plant man bereits ein Remake....


9
9/10

Kann absolut nur zustimmen! Hab den Film in der Sneak Preview gesehen. Ein Lacher nach dem anderen, ohne dabei ins Absurde abzutriften oder zu albern zu werden. Die deutsche Synchro ist 1A! Wer nach diesem Film enttäuscht das Kino verlässt, sollte sich weiter den Bully-Quatsch reinziehen und damit glücklich werden. Nach dem Film gab's einen fetten Applaus und vier Leute haben das Kino (schon zu Anfang) verlassen :)

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6
6/10

Unglaublich, einfach nur unglaublich. Und köstlich.
Wäre es nen amerikanischer Film, hätte er maximal 5 Punkte bekommen. Absolut nichts an dem Film ist irgendwo gut oder besonders o.ä. Aber naja. Egal. Wie geschrieben. Köstlich.

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3
3/10

Der französische Humor scheint sich grundlegend von dem der Nachbarländer zu unterscheiden, kann dem Film absolut nichts witziges abgewinnen, zumal durch die Synchronisierung naturgemäss viel verloren gehen dürfte.

Hierzulande ein absolut überflüssiger Film mit unverständlichem Franzosen Humor.

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2
2/10

Alberner Klamauk. Die in sich sehr banale, uninspirierte Story ist nicht einmal gut in Filmbilder übersetzt. Von dem Humor und der Synchronisierung ganz zu schweigen. Dieser Film hat in etwa das Niveau billig blöder SAT.1 Comedy mit viel zu viel "Hahaha-Blöd-Proll" Slapstick und ist so ziemlich das ärgerlichste Kinoerlebnis des Jahres. Die z.T. guten Kritiken sind für mich in keiner Weise nachvollziehbar. Wo sind wir eigentlich, dass so was Erfolg hat? Oder bin ich auf dem falschen Planeten? Ich weiß gerade nicht mal, warum ich überhaupt zwei Sterne gebe - vielleicht wegen des charismatischen Hauptdarstellers. Der einzige Lichtblick. Aber selbst der reißt´s nicht raus.

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8
8/10

Sehr sehr guter Film.
Die Dialoge sind super, und wie sich die Franzosen selber auf die Schippe nehmen ist köstlich.
Das ganze Kino hat lauthals gelacht, und es gab keine negative Kritik.
Kino ab 30 für Leute mit Humor und Sinn für das alltägliche Leben mit all seinen Unzulänglichkeiten.
Vorurteile die sich ins lächerliche auflösen und das mit viel Witz und Humor in Scene gesetzt.
Hut ab!
Das war wirklich gut!

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8
8/10

Wer diesen Film nicht witzig findet, dem fehlt es wohl selbst an dem nötigen Humor. Schade nur, wenn andere aufgrund solcher Kritik diesen Film nicht sehen. Ich habe ihn gerade heute gesehen und bin begeistert! Wunderbar und absolut empfehlenswert!

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9
9/10

Super Film, absolut lustig. Leider wirkt er durch die Synchronisation hin und wieder nicht authentisch. Insgesamt aber sehenswert!

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10
10/10

Super Film. Einer der besten, die ich dieses Jahr im Kino gesehen hab. Habe selten so gelacht. Die Story ist orignell, die Darsteller spielen sehr gut und der Humor ist einfach ein Fest für die Lachmuskeln. Die DVD ist meiner Sammlung sicher. Absolut empfehlenswert!

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10
10/10

Genialer Film, hab das letzte mal so gelacht bei Full Metall Village, Shaun of the Death, Leben des Bryan oder Schuh des Manitu.Der Film reiht sich in meine Persönliche Kultfilmereihe ein!!!

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7
7/10

Ein Film, der bei Filmkritikern und Publikum positiv aufgenommen wird, der in Frankreich mit 20 Mio. Zuschauern doppelt so erfolgreich ist wie der Schuh des Manitu bei uns, hat mich schon neugierig gemacht. Am Ende ging es mir dann wohl wie einem Franzosen oder dem hiesigen Filmszenekritiker im Manitu-Film: Lustig ja, aber so toll jetzt auch wieder nicht. Den Bullyfilm kann man nur verstehen, wenn man die Karl May Filme kennt, und genauso funktioniert dieser Film eben nur, wenn man als Franzose dem Sch’tis Dialekt kennt. Fast kein Gag, der nicht auf der dialektischen Sprachebene funktioniert. Alles in allem etwas zu wenig. Ansonsten wird die Handlung notdürftig mit etwas Ehezwist- und Muttersöhnchenproblematik aufgemotzt, was sich aber alles am Ende recht schnell auflöst. Ein Film, der in der französischen Filmgeschichte sicherlich seinen festen Platz eingenommen hat, darüber hinaus aber keine Spuren hinterlassen wird.

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10
10/10

Der lustigste Film seit Jahren

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9
9/10

VORSICHT: der Film ist weder Klamauk, noch hat er was mit SAT.1 Comedy oder ähnlichem Schwachfug gemein. Auch waren alle 'Mitgucker' der Überzeugung, dass er nicht allzuviel durch die Synchronisierung verloren haben dürfte.

Der Film ist einfach köstlich - von Anfang bis Ende. Wer hier nicht lachen kann, der steht entweder vor'm Abgrund, ist hirntot, oder geht vor lauter Coolness zum Lachen in den Keller.

Alle, die mit uns im Kino waren - egal ob Action-Fan, Drama-Experte oder Rose-Sonnenbrille-Romantikkomödiengeschädigte haben sich einen Ast gelacht und erzählten noch Wochen danach von dieser Perle des Kinos.

Alles in allem eine Empfehlung - selbst für die, die französischem Kino (so wie ich) sonst nix abgewinnen können.

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10
10/10

seit langem mal wieder ein besonders guter franzoesicher film. der kommt fuer mich noch vor "sie sind ein schoener mann", den ich durch zufall gesehen habe

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4
4/10

Für hartgesottene Fans von Luis de Funes. Lustig fand ich vor allem die hier platzierten 9er und 10er Kritiken.

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1
1/10

Lustig ist an dem Film absolut gar nichts! Vermutlich funktioniert er nur im Original und nicht in der deutschen Synchronfassung - die war einfach nur grauenhaft. Reine Zeitverschwendung. Die Kritik halte ich für voll daneben. So kann man den Film nur bewerten, wenn man ihn aus Kinderaugen sieht.

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9
9/10

Sehr gelungenes Lachwerk des französischen Kinos von dem ich seit La Boom (ich war 13) und Leon der Profi.....selten etwas sehenswertes vernommen habe.
Wer mit britischem Humor etwas anfangen kann ist auch bei diesem Film bestens aufgehoben. Synchro à la Stromberg mehr als genial

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4
4/10

Na ja, der Film ist ganz witzig gemacht, aber ein echter Reißer ist er nicht. Wohl auch weil die Witze NUR für das französische Publikum gedacht sind. Mehr ein gut gemachter Fernehfilm, nicht mehr. Ich vermisse seit den 90ern die internationale Ausrichtung des guten alten französchen Films! Wo sind die NEUEN jungen dynamischen Belmondos, Delons, Gerards, Richards, Funes, Truffauts usw. usw.!!!

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10
10/10

Super Film !! Mus man gesehen haben !!

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9
9/10

Also ich finde diesen Film einfach genial. Gerade für einen französischen Film dieser Thematik war die Synchronisation einfach klasse gemacht. Mann hätte einfach stumpf einen existierenden deutschen Dialekt wählen können..., hat man aber nicht!!!
Die Story war vollkommen in Ordnung, wobei man darauf in einer Komödie auch nicht "rumhacken" sollte.
Wer nach "NEUEN jungen dynamischen Belmondos, Delons, Gerards, Richards, Funes, Truffauts usw." sucht, hat vollkommen falsche Prioritäten. Diese Schauspieler waren und sind einzigartig! Niemand will eine Kopie!
Der Cast des Films war sehr gut gewählt!

Alles in allem ein sehr guter und humorvoller Film mit einem toll agierendem Hauptdarsteller!

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9
9/10

haha dieser Film ist sehr witzig :D
sicher ist der humor des Filmes personenbedingt-
meinen hat er jedoch getroffen
witzig, spritzig erzählt und gelegentlich auch sehr
emotional.
absolut sehenswert!!!

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10
10/10

Großartiger Film mit Witz und Herz!

Daß man sowas nicht 1:1 synchronisieren kann, ist doch wohl klar!
Ich finde, die Aufgabe wurde hier aber bravourös gelöst.

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5
5/10

Naja, naja. Ich kann den Erfolg und die überschwengliche Kritiken nicht nachvollziehen. Als hätte Didi Hallervorden eine Komödie über Wessis und Ossis gemacht. Wer hätte da gelacht?

Wer wirklich subtilen Humor bzgl. französischer Kultur geniessen möchte (ich weiß wovon ich spreche), sollte zu Julie Delphys "2 Tage Paris" greifen. Das ist mal schön gemacht und funzt ohne Synchronisationsverlust.

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