Filmszene-Special: Interview mit "Iron Fists" - Hauptdarsteller Rick Yune

von Volker Robrahn / 28. November 2012

yune 0Der koreanischstämmige, aber 1971 in Washington geborene Rick Yune begann als Modell, bevor er sich in diversen Kampfsportarten fortbildete und so seit Ende der neunziger Jahre auch für Film- und Fernsehrollen besetzt wurde.  So war er im ersten „Fast & the Furious“ und auch im letzten Brosnan-Bond „Stirb an einem anderen Tag“ als Bösewicht dabei, zuletzt übernahm er eine Hauptrolle im harten Actionfilm „Ninja Assassin“. In „The Man with the Iron Fists“, dem Gemeinschaftswerk von RZA und Quentin Tarantino verkörpert Yune nun Zen-Yi,  der gegen seine schurkischen Brüder um seinen rechtmäßigen Anspruch auf den Thron kämpft und dabei natürlich auch mit Kampfkunst-Fähigkeiten glänzt. Aus diesem Anlass führte Filmszene ein Telefoninterview mit dem Schauspieler.

 

Filmszene: Rick, „The Man with the Iron Fists“ ist ein schöner Film für Fans des Martial Art-Genres, die in dieser Richtung bei uns lange nicht bedient wurden. Wie stießen Sie zu dem Projekt, wann hörten Sie zum ersten Mal davon?

Rick Yune: Ich traf RZA vor sieben Jahren und da erzählte er mir von seinen Plänen für diesen Film und auch, dass er mich dabei haben wollte. Das war damals aber alles noch sehr vage und ich war mir zunächst nicht sicher, ob wirklich etwas draus werden würde. Umso beeindruckender was er nun für einen spektakulären Film geschaffen hat, wie ich finde – denn schließlich ist es sein allererster.

 

Mit etwas Hilfe von Quentin Tarantino, wie man so hört und es ja auch beworben wird. Was war Quentins Rolle bei diesem Projekt, war er auf dem Set präsent?

Er war eine Art Mentor für RZA und ja, er hat sich auch eingemischt und einigen Input gegeben. Aber obwohl er sehr viel und sehr schnell von Quentin gelernt hat, bringt RZA doch auch eine Menge eigener Ideen mit ein. Seinen ganz eigenen Stil vor allem.

 

yune 1Für Tarantino sind solche Filme ja immer auch ein nostalgischer Ausflug in die eigene Jugend. Wie ist das bei Ihnen, war Rick Yune auch schon als Kind ein großer Fan dieser Art Filme?

Oh ja, das war ich. Wir hatten damals in den Siebzigern  ein spezielles Kino, ein „Kung-Fu“-Kino, in dem am Samstagnachmittag nur diese Art Filme liefen, alles von den Shaw Brothers oder andere Werke aus Hongkong.  Das war immer ein großer Spaß und hat mich dann auch später dazu gebracht selbst in die Martial Arts-Welt einzutauchen.  Ich mochte diese Art Geschichten schon immer, wo es um wilde Kämpfe, aber auch um Ehre geht oder um Außenseiter, die sich gegen viele Widerstände zur Wehr setzen müssen.  Und jetzt diesen neuen Film zu machen, der so eine Art Hommage an das gesamte Genre darstellt, ist einfach fantastisch.  Was mich aber darüber hinaus begeistert, ist dass wir hier wohl zum ersten Mal eine Mischung aus dem klassischen asiatischen Kampfsport-Film und einer westlichen Sichtweise haben. Wir mischen etwas HipHop dazu, bieten etwas andere Schauplätze und Sets und können so vielleicht sogar ein Mainstream-Publikum erreichen, das mit den alten Hongkong – Filmen noch nicht so viel anfangen konnte.

 

Dem Mainstream-Publikum könnte dabei aber eventuell doch die viele Gewalt etwas aufstoßen, denn Körperteile und Blut werden ja doch in Mengen ramponiert bzw. vergossen.

Nun, das hatten wir aber auch in „Kill Bill“, in „Rambo“ oder „Gladiator“ und es hat die Leute da auch nicht abgehalten.  Das gehört zu Genre, zu dieser Art Filmen einfach dazu. Die Action-Fans erwarten das auch und die wollen wir ja nicht enttäuschen.  Und selbst bei Filmen wie „Transformers“ ist es doch eigentlich nichts Anderes, da tut man die brutalen Dinge dann aber eben nur Robotern an. Letztlich ist das bei uns aber alles so übertrieben dargestellt, dass man es ja sowieso nicht wirklich ernst nehmen kann.

 

yune 2Das ist vermutlich so. Ich habe gesehen, dass Sie bereits für eine weitere Hollywood-Produktion engagiert wurden und zwar für einen Thriller mit Gerard Butler und Morgan Freeman namens „Okympus has Fallen“. Worum handelt es sich da genau?

Die Regie führt Antoine Fuqua, der den Oscar für „Training Day“ gewann. Ein echter Könner, der wunderbar mit ganz verschiedenen Typen von Schauspielern umgehen und erstaunliche Szenen und Spannung erzeugen kann. Der Film erinnert ein wenig an „In the Line of Fire“, es geht um einen ehemaligen Secret Service-Agenten und darum eine Terroristenattacke auf das Weiße Haus abzuwehren.  Über meine Rolle darf ich dabei noch gar nicht so viel erzählen – aber von dem was ich bisher gesehen habe, wird es wohl ziemlich aufregend.

 

Dann sind wir darauf gespannt und wünschen erst einmal viel  Erfolg für „The Man wit the Iron Fists“.

Danke und ich hoffe, dass der Film auch hier bei Euch sein Publikum findet.  Deutschland ist ein interessanter Ort, einerseits sehr klassisch und europäisch was die ganze Umgebung  angeht, aber doch auch sehr fortschrittlich, aufgeschlossen und modern. Und genau das ist auch unser Film, also genießt ihn und habt Spaß!


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