Filmszene-Special: Interview mit "Rubinrot"-Hauptdarstellerin Maria Ehrich

von Désirée Wilde / 13. März 2013

ehrich plakatFilmszene: Maria,  hast Du dich irgendwie speziell auf deine Rolle als Gwendolyn vorbereitet?

Maria Ehrich: Speziell nicht. Außer, dass ich im Vorfeld Stunttraining bekommen habe, weil ich einige Stunts selber machen musste und auch wollte. Mich in Gwendolyn selbst hineinzuversetzen, war nicht so schwierig, weil die Buchvorlage aus ihrer Perspektive geschrieben ist. Die Rolle habe ich daher auch gleich verstanden und musste nicht mehr so viel Charakterarbeit machen. Das Tragen der Kostüme hat dabei aber auch sehr geholfen.

Hat dir das denn gefallen, so ausgefallen Kostüme zu tragen?

Natürlich hat es mich gefreut, so viele verschiedene Kleider aus so vielen verschiedenen Epochen zu tragen und ein bisschen Prinzessin zu spielen, das hat man ja auch nicht alle Tage. Allerdings muss ich sagen, dass ich echt froh bin, dass ich heutzutage Hosen tragen darf und mich nicht in ein Korsett zwängen muss.

Die Zeitsprünge selbst gehörten ja zu den Stunts, wie genau habt ihr das gedreht?

Unter meinem Kostüm hatte ich einen Anzug, an dem ein Seil festgehakt wurde und dann wurde ich weggezogen. Bei den Außenszenen gab es keinen, der mich wegziehen konnte, deshalb wurde ich an einen 20m hohen Autokran gebunden. Das wusste ich vor dem Dreh aber nicht. Als der Kran dann da plötzlich stand und meine Stuntfrau mir das vorgemacht hat, sah das elegant aus. Aber wenn du da selbst wie Peter Pan rumschwebst, nur Pflastersteine tief unter dir, dann ist das schon ein wenig gruselig (lacht), aber auch cool mit der Zeit...irgendwie.

Du hast die Bücher ja auch vorher gelesen, da hat man ja immer gewisse Vorbehalte oder Wünsche, was eine Filmumsetzung angeht. Wie zufrieden bist du jetzt persönlich?

Ich kann verstehen, dass man sich als Außenstehender, der die Bücher kennt, erst mal auf den Film einlassen muss, weil er natürlich nicht genau wie das Buch ist. Aber ich für meinen Teil bin ohnehin nicht so eine Verfechterin der detailgetreuen Umsetzung von Büchern, weil das einfach nicht geht. Kerstin Gier hat die Bücher toll geschrieben, aber man kann im Film ja nicht die ganze Zeit durch Voice Over erzählen lassen, was alles in Gwens Kopf vorgeht. Ich bin sehr zufrieden wie es ist und es geht ja hoffentlich auch weiter.

ehrich 2Was gefällt dir jetzt an den Büchern so gut?

Die Sprache, mit der Kerstin Gier umgegangen ist, fand ich einfach sehr humorvoll. Die Dialoge und die Charaktere sind toll und die sind mir auch richtig ans Herz gewachsen.

Dann ist es natürlich echt schön für dich als Fan auch gleich die Hauptrolle bekommen zu haben. Hat sich dein Leben irgendwie dadurch verändert?

Die eigentliche Veränderung, denke ich, kommt erst noch, durch die Kinotour und den Filmstart. Aber es hat sich schon insoweit verändert, dass ich jetzt öfter auf der Straße erkannt werde, was vorher nicht der Fall war.

Gab es beim Dreh selbst etwas, was dir ganz besonders gefallen hat?

Ich erinnere mich an ganz viele Dinge gerne zurück. Die Szenen mit Jannis haben mir besonders viel Spaß gemacht und wir sind auch richtig gute Freunde geworden. Auch von den älteren Schauspielern etwas abzugucken und zu sehen, wie sie arbeiten, war interessant. Ich könnte stundenlang davon erzählen, weil einfach alles so schön war.

Eine der emotionalsten Szenen ist, wie ich finde die, wo ihr nach dem Kampf auf der Kutsche zurück in der Gegenwart landet und Gwen einen kleinen Zusammenbruch erleidet. Wie versetzt du dich in solche emotionalen Szenen hinein, wo du auch richtig weinen musst?

Ich versuche an nichts zu denken, was mich persönlich betrifft, sondern mich soweit in Gwen reinzuversetzen, dass ich auch wirklich fühle, was sie in diesem Moment empfindet. Und gerade in dieser Szene muss diese ganze Verzweiflung aus ihr raus. Das war gegen Ende des Drehs, der insgesamt sehr anstrengend war und das konnte man dann recht gut übernehmen.

ehrich 3

Maria Ehrich beim Interview mit Filmszene-Autorin Désirée Wilde.

 

Ihr habt bei Rubinrot ja auch an sehr vielen Orten gedreht. Hat man überhaupt Zeit sich davon auch etwas anzugucken?

In London schon, aber in Deutschland haben wir 13 bis 14 Stunden gedreht, dann ging es  ins Hotel, wieder Texte lernen und dann ab ins Bett.

 

Das klingt schon ein wenig stressig. Wolltest du denn immer Schauspielerin werden?

Ich habe es nie explizit gesagt. Ich habe immer gerne gespielt, aber entwickelt hat sich das durch meine erste Rolle. Vielleicht war es Glück oder einfach Schicksal. Ich wünsch mir einfach, dass es so gut weiterläuft, wie jetzt gerade und wenn nicht, zauber ich eben einen Plan B aus dem Ärmel.


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