Ein Regisseur (Joe Carnahan), dem vor fünf Jahren mit dem sehr positiv aufgenommenen Cop-Thriller "Narc" der Durchbruch gelungen ist, ein Cast, der sich mit Namen wie Ben Affleck, Andy Garcia, Ray Liotta und Ryan Reynolds in diesem Genre durchaus sehen lassen kann, und ein Trailer, der stylische Non-Stop-Action verspricht, wie man sie beispielsweise vor gut einem halben Jahr in "Crank" zu sehen bekam - klingt gar nicht mal so übel, oder? "Smokin' Aces" setzt sicher keine neuen Maßstäbe, ist für einen möglichst unterhaltsamen (Männer-)Kino-Abend aber bestens geeignet. Alles dreht sich um Buddy "Aces" Israel (Jeremy Piven) - Kartenspieler, Trick-Betrüger und Klein-Ganove in Personalunion. Exakt eine Million Dollar hat Mafia-Boss Primo Sparazza (Joseph Ruskin) auf seinen Kopf (genauer gesagt: sein Herz) ausgesetzt, nachdem Buddy gegen ihn ausgesagt und sich ins Zeugen-Schutz-Programm des FBI hat aufnehmen lassen. Buddy verschanzt sich nun bis zur Ankunft der beiden FBI-Agenten Carruthers (Ray Liotta) und Messner (Ryan Reynolds) in der Penthouse-Etage eines Nobel-Hotels und "wartet" auf das Eintreffen dreier Kautionsjäger (u.a. Ben Affleck) sowie diverser Auftragskiller, darunter ein ominöser Schwede, ein durchgedrehtes Trio Deutscher, ein weibliches Nachwuchs-Killer-Pärchen (u.a. Alicia Keys) sowie ein Verwandlungskünstler, die gemeinsam für einen neuen Anstrich der Wände im Hotel sorgen wollen - in blutrot. Non-Stop-Action? Nein, leider nicht. Natürlich ist der Trailer in dieser Beziehung mal wieder völlig (und natürlich vollkommen beabsichtigt) irreführend. In der Realität sieht es eher so aus: Nach ausführlicher, durchaus abwechslungsreicher und gar nicht mal so langweiliger Exposition der Figuren erreichen die ersten von ihnen erst nach der Hälfte des Films überhaupt ihr Ziel: das Hotel. Dort angekommen wird es nie wirklich so turbulent, wie dies der Trailer suggerieren möchte. Die Baller-Orgien halten sich relativ in Grenzen (auch wenn der Bodycount einen ordentlichen Wert erreicht), was aber auch den positiven Nebeneffekt nach sich zieht, dass wilde, sinnlose und vollkommen unrealistische Schießereien eher die Ausnahme bleiben. Wobei - wenn ein Scharfschütze die FBI-Männer vom gegenüberliegenden Gebäude aus ins Visier nimmt und diese wiederum mit Klein-Kalibern um sich ballern, anstatt in Deckung zu springen, dann bleibt auch "Smokin' Aces" nicht gänzlich von unfreiwilliger Komik verschont. Eine Beurteilung der darstellerischen Leistungen käme einem kleinen Verbrechen am Kinogänger gleich, schließlich schützen selbst große Namen nicht immer vor einem überraschend frühen Ausscheiden. Nur so viel sei gesagt: Der Cast als Gesamtes überzeugt innerhalb des Möglichen, wobei einige (Garcia, Liotta) erwartungsgemäß besser abschneiden als andere (Keys). |
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