Es ist Zeit für den nächsten Karriereschritt von Miley Cyrus, dem derzeit bestverdienenden Teenager im Showgeschäft. Als Hauptdarstellerin der Disney-Fernsehserie "Hannah Montana" - in der Cyrus einen Teenager spielt, der ein heimliches Doppelleben als der titelgebende Popstar führt - mit der dazugehörigen Reihe an höchst erfolgreichen Alben und Konzerttouren hat sich die Tochter von Country-Rocker Billy Ray Cyrus bereits lange vor ihrem 18. Geburtstag ein sehr goldenes Näschen verdient. Doch es muss schließlich auch ein Leben nach "Hannah Montana" geben, und so übernimmt Cyrus nun erstmals eine "richtige" Kino-Hauptrolle, in einer weiteren Filmadaption eines Romans von Schmonzetten-König Nicholas Sparks (u.a. "Message in a Bottle", "Wie ein einziger Tag"). Was an sich nicht die schlechteste Rollenwahl ist, bietet Sparks mit seinen schamlos auf die Tränendrüse drückenden Mixturen aus überlebensgroßer Liebe und tragischen Schicksalsschlägen mit zumeist jungen Hauptfiguren doch reichlich Identifikationsfläche für die weibliche Fan-Basis von Popstars wie Miley Cyrus. Immerhin hat sich auch Ex-Popsternchen Mandy Moore vor einigen Jahren in der wirklich rührenden Sparks-Verfilmung "A Walk to Remember" erstmals als beeindruckend talentierte Schauspielerin bewiesen. Augenscheinlich wird hier einmal mehr die Geschichte einer Teenager-Sommerliebe erzählt. Veronica "Ronnie" Miller (Miley Cyrus) ist seit Kindertagen ein virtuoses Klaviertalent, hat sich seit der Scheidung ihrer Eltern aber geweigert, weiter zu spielen, und auch ansonsten auf permanente, mies gelaunte Bockigkeit umgeschaltet, wie sie Erwachsene an launigen Teenagern so besonders lieben. Gegen ihren Willen soll Ronnie zusammen mit ihrem kleinen Bruder Jonah (Bobby Coleman, der sich eine besondere Erwähnung als erfreulich unnerviges Filmkind verdient) den Sommer bei ihrem Vater Steve (Greg Kinnear) an der beschaulichen Atlantikküste von South Carolina verbringen. Ein Aufenthalt, der für Ronnie bald doch noch seinen eigenen Charme gewinnt, als sie die Bekanntschaft von Will Blakelee (Liam Hemsworth) macht, seines Zeichens direkt aus dem Bilderbuch für gut gebaute Teenieschwarm-Posterboys gefallen. Widerspenstig, wie sie nun mal ist, macht Ronnie ihm die Annäherung erstmal ziemlich schwer, doch als er ihr ganz süß dabei hilft, ein Nest von Schildkröten-Eiern vor hungrigen Waschbären zu schützen, dauert es nicht mehr lang, bis Ronnie weich wird und sich über beide Ohren verliebt. Und wo ist jetzt die spannende Geschichte, mag man sich da fragen, und hat damit bereits den Nagel auf den Kopf getroffen bzw. das größte Problem von "Mit dir an meiner Seite" erkannt: Was einem der Film über die ersten drei Viertel seiner Laufzeit erzählt, ist schlichtweg nicht interessant, sondern die völlig vorhersehbare und vor allem nahezu konfliktfreie Annäherung von Ronnie und Will, für die es auch keine ernstzunehmenden Hindernisse gibt. Die paar Problemchen, die sich zwischendurch auftun, sind derart banaler Natur, dass die gute Ronnie fast etwas zickig und empfindlich rüberkommt, dass sie sich überhaupt deswegen aufregt. Über eine Stunde lang eingelullt von sommerfrischer, strandiger Teenager-Gefühlsbanalität, hat man nach Filmende sogar den Eindruck, dass hier nicht einfach fahrlässig vorgegangen wurde, sondern die Filmemacher ihre Zuschauer ganz bewusst getäuscht haben, um den einzigen echten dramatischen Kniff ihrer Geschichte nicht zu früh zu offenbaren. Herausgekommen ist dabei dann eben ein Film, der trotz aller netten kleinen Ideen aus dem Sparks'schen Handbuch für Alltags-Romantik (Stichwort: Schildkröten-Nest) über die meiste Zeit so belanglos ist, dass man ihn auch nicht mehr ernst nehmen kann, als er auf einmal eine rasante Kehrtwende hin zum ganz großen Drama macht. |
Neuen Kommentar hinzufügen