Also originell ist das sicher nicht: Die junge Kellnerin und Hobby-Sängerin Ali (Christina Aguilera) kehrt der deprimierenden Provinz den Rücken und macht sich einfach mal auf den Weg nach L.A. um dort ihr Glück zu versuchen. Total zufällig gelangt sie dabei in die "Burlesque Lounge", den Club der Betreiberin Tess (Cher), der schon deutlich bessere Tage gesehen hat und kurz vor dem Verkauf steht. Auf Ali übt das kleine Etablissement jedoch eine nicht näher erläuterte Faszination aus und sie setzt sich in den Kopf, unbedingt dort auftreten zu wollen. Der anfängliche Widerstand von Tess löst sich schnell in Wohlgefallen auf, als Ali erst mal anfängt los zu röhren. Ungelöste Probleme für die weiteren 90 Minuten: Die "Es ist kompliziert"-Romanze mit dem attraktiven Barkeeper Jack (Cam Gigandet), die Intrigen der sich um ihre Vormachtstellung gebracht sehenden Bühnen-Rivalin (Kristen Bell) und eben die finanziellen Nöte des Clubs. Massentauglich ist der leicht verruchte "Burlesque"-Tanz zwar auch heute noch nicht, wie die deutsche Nation vor knapp zwei Jahren trotz der prominenten Hilfe einer Dita von Teese beim Eurovision Song Contest schmerzvoll erfahren musste. Eine gewisse Renaissance dieser in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts aufgekommenen Kunstform in der aktuellen Popkultur lässt sich allerdings nicht leugnen und so ist das Timing dieses neuen Hollywood-Musikfilms an sich nicht schlecht. Woran liegt's also? Vielleicht an der geschilderten arg konventionellen Geschichte, die völlig überraschungslos verläuft und bei der man sich halt vorher schon ziemlich genau ausmalen kann wie die wichtigsten Darsteller ihre Figuren verkörpern werden. Wie z.B. Christina Aguilera, die in ihrem ersten Spielfilm natürlich versucht nicht allzu offensichtlich als eigentliche Nicht-Schauspielerin aufzufallen. Was ihr dank eines wenig fordernden Drehbuchs auch ordentlich gelingt, wie viel Talent da wirklich vorhanden ist wird sich aber erst einschätzen lassen, wenn sie sich vielleicht einmal in einer noch kommenden Filmrolle aus ihrer vertrauten Musik-Umgebung heraus traut. Denn natürlich hat sie hier mehrfach die Gelegenheit zu singen und läuft wenig überraschend dann auch in genau diesen Szenen zur größten Form auf. Über ein wenig zu lange zwei Stunden plätschert "Burlesque" aber leider meist etwas zu unaufgeregt dahin, um wirklich überzeugen zu können, was vor allem für die wirklich komplett unergiebigen Szenen aus Alis und Jacks Beziehungsleben gilt. Die diversen Musiknummern reißen es dann meist wieder raus, aber eben auch nicht immer, da nicht jedes Stück gelungen ist und zudem auch kaum eines länger im Gedächtnis oder Ohr haften bleibt. |
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