Wegen eines Diebstahls, den er gar nicht begangen hat, landet Stanley Yelnats im Jugendlager "Green Lake". Dort ist es nicht grün sondern eher karg und heiß und einen See gibt es auch nicht. Doch Stanley nimmt sein Schicksal hin, wie schon andere Familiengenerationen vor ihm. Denn auf den Yelnats lastet angeblich ein Fluch, seit ein Urahn den Pakt mit einer alten Wahrsagerin nicht einhielt. Im Lager besteht die Hauptaufgabe von Stanley und den anderen Jungs in erster Linie darin, Löcher zu graben. "Weil das den Charakter bildet" meint Aufseher Mr. Sir (Jon Voight) und weil der stets im Hintergrund bleibende "Boss" (Sigourney Weaver) das so will. Aber schon bald wird Stanley klar, dass die anscheinend sinnlose Buddelei sehr wohl einem ganz bestimmten Zweck dient. Und der hängt eng mit der Vergangenheit von "Green Lake" zusammen und mit der Geschichte einer Banditin aus dem wilden Westen namens "Kissing Kate" (Patricia Arquette).
Es geht in der Tat erst einmal nur ums Graben in diesem Film und
"Holes" heißt dann auch folgerichtig die erfolgreiche
Romanvorlage von Louis Sachar, der sein Werk auch gleich selbst
für die Leinwand umschrieb. Da das Buch auch in Deutschland
als "Löcher" bekannt ist, muss man sich wirklich
mal wieder fragen was, um alles in der Welt, den deutschen Verleih
dazu gebracht hat trotzdem einen reißerischen Titel wie "Das
Geheimnis von Green Lake" zu konstruieren. Das vornehmlich
junge Zielpublikum wird die Geschichte voraussichtlich trotzdem
wiedererkennen, denn gemäß dem "Harry Potter"-Prinzip
war es auch bei dieser Adaption das Ziel ein möglichst genaues
Abfilmen der Vorlage abzuliefern.
Als
recht anspruchsvolle Schwierigkeit erwies sich dabei die Aufgabe
gleich drei verschiedene Handlungsstränge aufzubauen, die alle
in unterschiedlichen Epochen spielen und zum Ende hin natürlich
zusammengeführt werden müssen. Das gelingt recht gut,
auch jüngere Zuschauer, welche die Vorlage noch nicht kennen,
werden der Handlung ohne große Schwierigkeiten folgen können
(und unterschätzen sollte man dieses Publikum eh nicht). Die
Gegenwartshandlung um den unglücklichen Stanley verläuft
dabei allerdings manchmal etwas zäh und erfordert sowohl Geduld
als auch Sitzfleisch, da diese den größten Teil der fast
zwei Stunden Laufzeit des Films einnimmt. Die Geschichte selbst
verdient aber durchaus die Prädikate "interessant und
originell". Da zudem auch die namhaften erwachsenen Darsteller
mit sichtlicher Spielfreude agieren (vor allem Jon Voights fetter
texanischer Aufseher mit Elvis-Tolle ist ein Genuss), bietet der
Film also tatsächlich etwas, das man als "gute Unterhaltung
für jung und alt" bezeichnen könnte. Um eine Quellenangabe
bei der Verwendung dieser idealen Vorgabe für die Plakatwerbung
wird aber gebeten.
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