Anna (Amy Adams) und Jeremy (Adam Scott) haben alles, was sie sich wünschen könnten. Seit vier Jahren führen die beiden eine glückliche, harmonische Beziehung und sind beide beruflich erfolgreich - er als Kardiologe, sie als Dekorateurin von zum Verkauf stehenden Immobilien, die sie auf stilvolle Weise so aufpeppt, dass sich auch für schwer verkäufliche Apartments ein Käufer findet. Dennoch ist Anna, die es gewohnt ist, ihr Leben genau durchzuplanen, nicht vollkommen zufrieden, denn mit dem lang ersehnten Heiratsantrag rückt Jeremy einfach nicht heraus. Als auch das gemeinsame Essen zur Feier ihres vierten Jahrestages ohne die alles entscheidende Frage vergeht, beschließt Anna, nicht länger darauf zu warten, dass ihr Freund die Initiative ergreift. Sie fliegt Jeremy, der gerade zu einer wichtigen Konferenz nach Dublin aufgebrochen ist, kurzerhand hinterher, um ihn zu überraschen und ihm dort - einer alten, irischen Tradition folgend - am 29. Februar einen Heiratsantrag zu machen. Dies erweist sich jedoch als leichter gesagt als getan und die außerplanmäßige Landung ihres Fluges in Wales ist nur das erste von zahlreichen Hindernissen auf Annas Weg nach Dublin. Endlich auf der grünen Insel angekommen, lernt sie den Pub-Besitzer Declan (Matthew Goode) kennen. Die beiden können sich zwar von Anfang an nicht ausstehen, doch Declan erklärt sich bereit, Anna für eine großzügige Summe Bargeld nach Dublin zu fahren, und so machen sich die beiden in seinem klapprigen Renault auf den Weg. Da ist sie also endlich, die große Schaltjahresliebeskomödie, auf die die Welt schon lange gewartet hat. Dem Presseheft zum Film zufolge waren die Drehbuchautoren von dem irischen Brauch, dass am 29. Februar die Frauen den Männern Heiratsanträge machen, ganz begeistert, weil sie diesen als nicht bemüht wirkende Ausgangssituation für eine glaubhafte Liebesgeschichte verwenden konnten. Diese Aussage ist natürlich völliger Quatsch, schließlich verläuft "Verlobung auf Umwegen" nach dem gleichen Muster wie hunderte andere Liebeskomödien auch: Durch eine Reihe von alles andere als glaubhaft wirkenden äußeren Umständen kommt es zur klassischen boy meets girl-Situation, woraufhin sich die beiden zum großen Spaß der Zuschauer gemeinsam durch die Geschichte zanken, bevor sie feststellen, dass sie sich eigentlich doch ganz gut leiden können und vielleicht sogar füreinander bestimmt sind. Kreative Höchstleistungen oder gar neue Ansätze für das Genre darf man hier also den Beteuerungen im Presseheft zum Trotz nicht erwarten. Besagter irischer Brauch dient hier lediglich als Aufhänger für eine konventionelle Hollywood-Romanze und ist für weite Teile der Geschichte vollkommen bedeutungslos. Im Verlauf dieser Ereignisse lernt dann auch die an strikte Vorausplanung gewöhnte Anna, dass sich nicht alles im Leben ständig unter Kontrolle halten lässt, am wenigsten die eigenen Gefühle. Für das Publikum kommt diese Erkenntnis zwar überhaupt nicht überraschend, weiß es doch schließlich schon längst, worauf eine solche Geschichte letzten Endes hinausläuft, doch wie in den meisten Liebeskomödien gilt auch hier: der Weg ist das Ziel. Und der verläuft hier zwar wie gesagt ziemlich konventionell, doch immerhin mit zwei gut aufgelegten Hauptdarstellern, zwischen denen die Chemie stimmt. Von einem Film wie diesen darf man keine großen Überraschungen erwarten; "Verlobung auf Umwegen" ist Hollywoodsche Fließbandware von solider Qualität, mit sympathischen Darstellern, wunderschönen grünen, irischen Landschaften und einer Geschichte, die man dann schnell wieder vergessen kann. Auch wenn wir dieses Jahr kein Schaltjahr haben, ist dieser Film also durchaus zu genießen, sofern man nicht allzu hohe Ansprüche hat. |
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