Hurra, wir haben ihn! Den schlechtesten deutschen Film des Kinojahres 2006. Eine deutsch-rumänische Co-Produktion mit einem englischen Titel, dass klingt komisch und ist vielleicht der einzige Gag, der den Machern dieser Liebeskomödie gelungen ist. Und es ist nicht mal ein guter. Was sich hier während der quälenden 109 Minuten Laufzeit auf der Leinwand abspielt, gleicht einem erbärmlichen Jammertal.
Im Rumänien von heute verlieben sich die junge rumänische Sekretärin Brindusa (Alexandra Maria Lara) und der deutsche Druck-Ingenieur Stefan (Felix Klare). Sie wollen heiraten, und da alle Formalitäten erfüllt sind, steht dem jungen Glück nichts mehr im Wege. Oder doch? Da ist zum einen der Druckerei-Chef Iorga (Razvan Vasilescu), der mit Brindusa ein Verhältnis hatte (und immer noch hat) und sie nicht an den Deutschen verlieren will. Als er Stefan mit der Wahrheit konfrontiert, zweifelt dieser an Brindusas Aufrichtigkeit. Ach ja, und die deutsche Verwandtschaft ist natürlich auch schon unterwegs und will im fremden Rumänien versorgt werden.
Wie
wir sehen, gibt es durchaus Potential im Drehbuch zu
"Offset",
um eine genüssliche Kanonade an Witzen auf das Publikum
loszulassen.
Es ist aber erschreckend, dass nicht ein einziger zündet.
Angesichts
dessen, dass aus dem "Culture clash" im allgemeinen schon
fast von alleine recht amüsante Witze entstehen (siehe zum
Beispiel "My Big Fat Greek
Wedding"),
ist es schon ein beachtliches Kunststück, dass man hier
trotzdem
nur Rohrkrepierer produziert. Sicherlich sollte diese
Ost/West-Liebeskomödie
lustig sein. Ist sie aber nicht. Und das zu keiner Zeit.
Das fängt bei dem abstrusen Plot an. Wie kann dieser
Volksmusik
hörende, seine Umwelt nicht wahrnehmende und
außerordentlich
ausländerfeindliche Druckerei-Chef eine Firma leiten?
Seine
Ausraster hätten ihn schon längst arbeitslos machen
müssen.
Woher nimmt er das Geld, in einem futuristischen Palast zu
wohnen?
Nahezu jede Szene in "Offset" kann man so oder ähnlich
hinterfragen. Und wenn der Film nicht unlogisch ist, ist
er einfach
nur ärgerlich. Ganz schlimm wird es, wenn Stefans Familie
in
Rumänien ankommt. Die Sinnflut an klischeehaften
Vorurteilen,
die Katharina Thalbach zum besten geben darf, ist
dummdreist und
einfach nur blöd.
Warum hat keiner den Machern gesagt, dass man sich diesem Thema auch durchaus anders hätte nähern können? Auch die schauspielerischen Leistungen (allen voran die von Alexandra Maria Lara) sind durch die Bank hinweg enttäuschend. Man wird das Gefühl nicht los, dass dieses ganze Machwerk nur dazu dient, um der rumänisch-stämmigen Frau Lara (die ihr knopfäugiges Divengehabe hier auf die Spitze treibt), eine Plattform zu bieten, um diese Seite ihrer Biographie in einem Film ausleben zu können. Aber wen interessiert das?
Wenn dann alles in einem katastrophalen Finale endet, in dem uns eine Wasserpistole als echt verkauft wird, kann man die Augen nur noch beschämt von der Leinwand abwenden. "Offset" ist ein Film, der nicht mal mehr als Trash durchgehen kann, weil er sich ernst nehmen möchte und das nicht schafft. Also: eine Empfehlung für absolut niemanden. Und Frau Lara sei empfohlen, sich ihre Filmauswahl demnächst wieder etwas besser zu überlegen.
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