In New York ereignen sich kurz nacheinander vier mysteriöse Todesfälle. Detective Mike Reilly (Stephen Dorff) und die Ermittlerin des Gesundheitsamtes Terry Huston (Natasha McElhone) finden heraus, dass alle Opfer achtundvierzig Stunden vor ihrem Tod die Website "Feardotcom" besucht hatten. Bald wird klar, dass man mit dem Einloggen auf der gewaltvoyeuristischen Seite sein Todesurteil unterschreibt und zwei Tage später an seiner größten persönlichen Todesangst verstirbt. Steckt der psychopathische Serienkiller Alistair "The Doctor" Pratt (Stephen Rea) hinter der letalen Website? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden unternehmen Mike als auch Terry einen Selbstversuch und begeben sich somit in einen Wettlauf mit der Zeit und ihren eigenen Urängsten.
Irgendwie kommt einem das alles bekannt vor? Genau. Klingt ein wenig nach "The Ring" im Cyberspace. Wenn finstere Seelen aus dem Jenseits sich schon auf einem banalen Videoband manifestieren und nach Rache lechzen, dann muss das doch im World Wide Web auch möglich sein! So überrascht es auch nicht, dass das Intro der Feardotcom-Seite verteufelt dem ähnelt, was bei "The Ring" auf dem Videoband zu sehen war. Damit das Ganze jedoch kein allzu offensichtliches Plagiat wird, erscheint der "böse Geist" hier nicht als schwarzhaariges, sondern als weißblondes Mädchen, völlig weiß gekleidet, mit einem weißen Gummiball (selbst Horst Tappert in seiner letzten TV-Rolle verströmte mehr Horror!) und man baute noch einen psychopathischen Massenmörder á la "Hannibal 'The Cannibal' Lecter" in die Story ein (Künstlernamen sind nun mal ein Muss in Killerkreisen!).
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Im Musikbusiness nennt man so etwas einen Sampler, nur gibt es auch davon gute und weniger gute. Dieser "Filmsampler" gehört eindeutig zur weniger guten Kategorie. Denn zum unoriginellen Ideenklau gesellt sich eine vollkommen vorhersehbare Handlung, die an Spannung noch von einer Kindergeisterbahn überboten wird.
Wenn eine vollkommen verstörte und von schrecklichen Visionen geplagte Frau sich langsam auf ein offenes Fenster zu bewegt, während die Helden - furchtbares ahnend - zu ihr eilen und das Auto vor dem Haus parken ... - ist es da noch schwer zu ahnen wie es wohl weiter geht?! Der Film "spoilt" sich sozusagen selbst.
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Wenn man dies jedoch alles erkannt hat und die Hoffnung fahren lässt, irgendetwas neues zu sehen, kann man auch bei diesem filmischen Machwerk seine helle Freude haben. Und zwar immer dann, wenn man erkennt, welcher andere Film gerade zitiert wird. Als Schmankerl für den deutschen Kinobesucher spielen in dieser internationalen Produktion einige deutsche Schauspieler in kleinen und Kleinstrollen mit: Udo Kier, prädestiniert für schräge Rollen, hat gleich zu Beginn seinen Auftritt, Matthias Schweighöfer ("Soloalbum") spielt einen deutschen Punker und auch Anna Thalbach und Birthe Wolter sind mit von der Partie.
Alles in allem werden Trash-Fans auf ihre Kosten kommen: eine abstruse, zusammengeklaubte Story, entstellte Leichen, viele Kakerlaken, platte Charaktere und bis auf die Hauptdarstellerin zeigen alle anderen Schauspielerinnen viel Brust.
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