Seit dem Riesenerfolg der "Herr der Ringe"-Trilogie schicken die Hollywood-Studios jedes Jahr aufs Neue große, effektgeladene Fantasy-Filme ins Rennen um den erfolgreichsten Blockbuster der Vorweihnachtszeit. In diesem Jahr sollten unter anderem "Der Sternwanderer" und "Der goldene Kompass" vom vermeintlichen Fantasy-Trend profitieren. "Mr. Magoriums Wunderladen" kommt in Produktionsbudget und Werbeaufwand eine Nummer kleiner daher, doch es lohnt sich trotzdem, diesem warmherzigen Märchen eine Chance zu geben. Edward Magorium (Dustin Hoffman) ist 243 Jahre alt und besitzt seit 114 Jahren einen magischen Spielwarenladen mitten in New York. Wer diesen Wunderladen betritt, findet sich in einer anderen Welt wieder: Dort gibt es wie von Zauberhand fliegende Spielzeugflugzeuge, umherlaufende Stofftiere, wild durch den Laden springende Gummibälle und viele weitere zauberhafte Spielsachen, die Kinderaugen zum Leuchten bringen. Als Managerin des Ladens hat Mr. Magorium die 23jährige Molly Mahony (Natalie Portman) angestellt, die seit ihrer Kindheit mit großer Begabung Klavier spielt, inzwischen jedoch in einer künstlerischen Sackgasse angekommen ist und nicht so recht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Mit "Mr. Magoriums Wunderladen" gibt Drehbuchautor Zach Helm sein Regiedebüt. Die Idee zu der Geschichte kam ihm bereits vor einigen Jahren, als er während seines Studiums selbst in einem Spielzeuggeschäft jobbte. Doch erst nach dem Erfolg des von ihm geschriebenen "Schräger als Fiktion" bekam er die Chance, sein Skript zu "Mr. Magorium" selbst auf die Leinwand zu bringen. Herausgekommen ist dabei ein liebevoller, kleiner Film mit einer zwar etwas dünnen und vorhersehbaren Geschichte, dafür aber einem mit viel Liebe zum Detail gestalteten Spielzeugladen und gut aufgelegten Darstellern. Auch über Hoffmans wonkaeske Figur hinaus erinnert "Mr. Magoriums Wunderladen" an manchen Stellen an die Filme von Tim Burton, was wohl am Grundthema der Gegenüberstellung von alltäglicher Rationalität und einer phantastischen Welt liegt, welches auch bei Burton immer wieder vorkommt. Erstere repräsentiert hier der vollkommen phantasielose und von Jason Bateman mit stoischer Ruhe gespielte Buchhalter Henry, der im Laufe der Geschichte lernt, dass sich im Leben nicht alles mit Hilfe von Zahlen erfassen und mit Vernunft erklären lässt. |
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