Kritik

Die Zukunft begann hier. Vollanimierte CGI-Spektakel sind heute nicht mehr aus den Leinwänden weg zu denken, und diesem Film ist es zu verdanken. "Toy Story" ist nicht nur der Begründer dieser festen Institution, sondern auch ihr erster und vielleicht einziger wahrer Klassiker.
Nachträglich in 3D konvertierte Filme genießen keinen allzu guten Ruf, wirkt der Tiefen-Effekt bei ihnen doch oft sehr künstlich und wenig überzeugend. Wenn man es einem Mann zutrauen konnte, diese weit verbreitete Skepsis zu revidieren, dann wohl James Cameron, der mit seinem "Avatar" das nach wie vor beste und überzeugendste Argument für die Möglichkeiten von 3D abgeliefert hat. Anlässlich des 100. Jahrestags des Untergangs der Titanic brachte Cameron sein legendäres Mammutwerk erneut ins Kino, und zwar in einer 3D-Fassung.
Dass James Cameron den Actionfilm mehrmals neuerfunden hat - siehe dazu auch die "Aliens"-Goldrezension - ist ja die eine Sache und schon aller Ehren wert. Dass er aber den Actionfilm mehrmals innerhalb derselben Filmreihe neuerfunden hat, das ist schon etwas ganz besonderes.
Hollywood-Filme über Hollywood sind so selten, wie sie gut sind. Mit jedem Streifen, der einen kritischen, zynischen Blick hinter die glänzenden Fassaden der Traumstadt wirft, kommt ein Schwung Anekdoten daher über Leute, die die Produktion verdammten und verhindern wollten. Hollywood als Institution ist abhängig von der Illusion immerwährender Glückseligkeit: Wer es hier zu etwas bringt - so muss das breite Publikum neidvoll glauben - lebt das Leben, von dem wir nur träumen können.
Actionfilme haben in Bestenlisten für gewöhnlich nichts verloren. Auch wenn oder vielleicht gerade weil sie zu den profitabelsten Genres im Business Film zählen. Tiefgehende Charakterporträts sind ihnen fremd, weil der schnelle Aufbau eines aufregenden Plot-Motivs nach funktionalen Stereotypen verlangt, und Innovationen in der Inszenierung hängen für gewöhnlich mit Special-Effects-Revolutionen zusammen.
In seinem wundervollen, weisen und brillant beobachteten Buch "Paris to the Moon" bündelte der amerikanische Journalist Adam Gopnik seine gesammelten Beiträge für das New Yorker Magazine während seines fünfjährigen Aufenthalts als Quasi-Korrespondent in der französischen Hauptstadt Mitte bis Ende der 90er Jahre, und in der Einleitung wirft der Autor die Frage auf, was ihn als Essayisten denn von einem Journalisten (der glaubt, dass sich alle Geschichte auf Erfahrungen reduzieren lässt) und einem Gelehrten (der glaubt, dass sich alle Erfahrungen auf Geschichte reduzieren lassen) unterscheide
Als der Film, an dem sich alle nachfolgenden Detektivfilme messen lassen mussten, ging "Der Malteser Falke" in die Geschichte ein. Der in Deutschland besser unter dem Titel "Die Spur des Falken" bekannte Krimi war John Hustons erster Film als Regisseur und machte aus Humphrey Bogart in seiner 42. Filmrolle endlich einen Star.
Das Musical gehört ja zu den merkwürdigsten und unglaubwürdigsten Erzählformen überhaupt. Dass geistig vollkommen gesunde Menschen ständig und unvermittelt in Gesang und Tanz ausbrechen, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, ist ja doch eher befremdlich, gerade wenn die umgebende Story auch noch Realismus vortäuscht oder in klassischen Genres angesiedelt ist.
In diesem Jahr wurde der 100. Geburtstag eines Regisseurs gefeiert, dessen lange Karriere uns nicht nur zahlreiche unvergessliche Filme beschert hat, sondern die auch als Inspirationsquelle für Generationen unterschiedlichster Filmemacher diente. So stellte Akira Kurosawa mit "Rashomon" 1950 zum ersten Mal auf der Leinwand die objektive Realität des Gesehenen in Frage und wurde so zum Wegbereiter für Filme wie "Memento" oder "Mut zur Wahrheit".
Der stilistische Einfluss David Finchers auf den Thriller Hollywoods ist mittlerweile so sehr ausgeprägt, dass es schwer fällt, sich an die Zeit vor dessen patentierter Düsteroptik zu erinnern. Auch Serienkiller gab es natürlich schon vorher als cineastisches Thema - es sei hier nur kurz an den Gold-Kollegen "Das Schweigen der Lämmer" erinnert - aber selten bis nie gingen Thema und Stil so kongenial Hand in Hand wie hier.